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Schottland 2017

M

Mehrheit

Guest
Hier stückel ich mal einen Reisebericht zusammen, in der Hoffnung, es hilft anderen bei der Planung.
Reisezeit: 3 Wochen im Mai.
Hervorragend weil ohne Mücken und bestes Wetter (Glück gehabt).
Nicht so schön, weil arg kühl (tagsüber 11 - 15 Grad + bis 5,5 Grad runter auf den Höhen) und noch nicht viele Blumen blühen.
Dass dort ständig eine steife Brise weht, scheint ganzjährig der Fall zu sein, wie man uns erzählte.


Hier Start mit der Fähre von Amsterdam/IJmuiden nach Newcastle:
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Reinfahren mit Schwung über die Rampe hinauf erfordert gute Blickführung und beherzten Zug am Gas. Gurte waren ausreichend vorhanden und wir hatten Zeit genug alles in Ruhe zu sortieren.
Raus ging es nachher erstmal rückwärts bis dort, wo der alte Porsche steht, dann wurde die Klappe geöffnet und wir mussten nach links die Rampe runter - spannend.

Dann erstmal mental auf "LINKSFAHREN" vorbereitet....
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Und nun Edinburgh bei bestem Wetter - Tag 1:
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Und Edinburgh bei bestem Wetter - Tag 2:
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Wir haben dort im Radisson Blue gewohnt - nicht für jeden Geldbeutel geeignet - aber hervorragende Startunterkunft. Nachher wurden wir genügsamer :)
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Wir fanden zwei Tage Aufenthalt in Edinburgh als optimal. Unser Hotel lag mitten drin auf der Royal Mile. Am ersten Tag sind wir in die eine Richtung durch die Stadt zum Castle und durch den Park zurück. Am nächsten Tag in die andere Richtung zum Calton Hill und Palace of Holyrood. Mit Besichtigung der selbigen ist so ein Tag dann schnell rum.

Fortsetzung folgt..... (der Zahnarzt wartet)
 
Noch zu der ersten Etappe:

auf der Fähre haben wir sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückfahrt im Blue Riband Restaurant gespeist. Sehr ruhig gesessen - hin zu mit der "King Seaways" leider innen ohne Ausblick, zurück auf der "Princess Seaways" am Fenster mit Meerblick. Die "Princess" wurde letzten Winter renoviert und ist dadurch eindeutig das bessere Schiff. Aber die "King" war auch sehr schön und sauber.

Wir sind dann nach Edinburgh durch den "Kielder Forrest" gefahren (südlich von Jedburgh), was uns direkt einen erstaunlichen Eindruck der Natur Schottlands lieferte. Kein Verkehr und Heidelandschaft mit Ginster so weit das Auge schauen kann. Diese Ansicht sollte uns den Rest des Urlaubs begleiten. Die Heide war allerdings noch braun, der Ginster (Stechginster!) dafür um so gelber.
Vor dem "Kielder Water" haben wir in Stannersburn in einem kleinen Restaurant "The Pheasant Inn" einen kleinen Imbiss zu uns genommen. Ein sehenswerter Laden - halb Kneipe - halb Restaurant - und lecker gegessen.

In Edinburgh hat sich der Besuch des "Palace of Holyrood" wirklich gelohnt. Man bekommt einen Audioguide in deutsch und kann im eigenen Tempo durch die Räume und Gärten schlendern. Nicht wie die asiatischen Reisegruppen, die an uns vorbeigehechtet sind....
Hier gastiert die Queen noch jedes Jahr. Deswegen ist das Gebäude zeitweise geschlossen.

Ansonsten fanden wir den "Grassmarket" mit der "Victoria St." und "West Bow" sehr sehenswert.
Viele kleine Läden und Kneipen.
Übrigens finde ich es sowieso sehr schön, dass es in Schottland noch viele Kneipen gibt, in denen man an der Theke sein Bier trinken kann und/oder aber auch wie in einem kleinen Restaurant lecker essen kannst.

Hier ein paar Eindrücke vom "Palace of Holyrood":
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Dazu die ersten Blumen:
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Und dann noch die Aussicht von "Arthur's Seat" auf Edinburgh (wir waren aber nicht ganz oben):
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Soweit wieder - Fortsetzung folgt....
 
Und weiter geht's:

Von Edinburgh über den Firth of Fourth - Bilder von der berühmten Brücke gab es erst auf der Rückreise - weiter nach Norden. Dabei begegnet uns die erste Ölplattform - halb aus dem Wasser ragend - für mich was ganz Neues:
IMG_0132.JPG Es sollen noch viele dieser Art folgen....

St. Andrews haben wir ausgelassen. Wir hatten ein Tagesziel - die Zeit war begrenzt.
Mittagspause war in Arbroath - The Old Boatyard - im Hafen. Wieder gut gegessen. Und man wird überall so freundlich bedient. Schön.

In Stonehaven sind wir nach Westen abgebogen, in der Hoffnung dem stürmischen Wind zu entfliehen, der uns seit Edinburgh stetig heftiger werdend begleitete. Einmal hatte ich das Gefühl, es reißt mir das Mopped von den Rädern.
Das Castle in Stonehaven konnten wir wegen dieses Sturms nicht besuchen, man hatte Angst, es würden Steine umherfliegen.
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Schiefstand gegen den Wind - aber sonst war das Wetter toll....

Weiter ging es Richtung Ballater und dann quer durch die Cairngorms über Grantown-on-Spey. Hier zeigte sich Schottland von seiner kühlen Seite. Es ging auf den Anhöhen auf 5,5 Grad herunter. Und wir mussten bis zur gebuchten Unterkunft in Nairn durchhalten. Einer der Gründe, warum ich kein Freund von Vorbuchung bin.
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Von der Unterkunft kommen später noch Bilder und Info.

Am nächsten Tag sind wir an der Küste lang nach Osten gefahren. Immer auf der Suche nach kleinen Sträßchen. Das ist hier nicht so einfach, weil es eine gut ausgebaute Schnellstraße gibt, die alle benutzen. Um an die Küste zu kommen, muss man immer kleine Stichstraßen nehmen, und auf der nächsten zurück. Das nervt auf Dauer.

Hier jetzt aber ein weiterer Restauranttip: The Harbour Lights in Lossiemouth. Versteckt und unscheinbar am Hafen - mit hervorragender Küche und Kuchen.
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Den Rest des Tages sind wir tapfer weiter durch die kühle stürmische Brise an der Küste lang bis Cullon.
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Nur in den Häfen schien es ruhig und friedlich zu sein. Die wissen dort, wie man sein Hab+Gut schützt.
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Von dort landeinwärts über das Tal des Spey hinweg nach Nairn zurück. Das hat uns gefallen - da wollen wir noch einmal einen Tag hin. Später....wir sind ja noch vier Nächte in Nairn...
 
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Heute geht es von Nairn nach Westen - grobe Richtung nach Inverness.

Zuerst ganz in der Nähe - "Cawdor Castle". Die Einfahrt führt durch eine wunderschöne Apfelbaum-Allee - zumindest ist sie im Mai wunderschön :)

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Das Castle haben wir nicht innen besichtigt. Angeblich sind die privat genutzten Räume so vollgestopft.... Es gab reduzierte Karten für die Außenanlage, so hat uns dies genügt.

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Blumen leider auch hier - Fehlanzeige. Aber in einer versteckten Ecke.......

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Weiter ging es zu "Fort George". Eine auch heute noch militärisch genutzte Festungsanlage, die aber fast vollständig besichtigt werden kann. Beeindruckend. Und wieder ging es mit Audioguide da durch - sogar der Turmwächter bekam ein Set.....

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Hier hätte man stundenlang den Erzählungen folgen können, während man hinüber nach "Chanonry Point" schaut, und zwischen diesen beiden Landspitzen nach Delphinen Ausschau hält, die hier öfters vorbei kommen sollen. Für uns leider wieder Fehlanzeige.

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Nun, dann fuhren wir halt an Inverness vorbei zum "Loch Ness". MUSS man ja mal gesehen haben. Wir haben festgestellt: MUSS man nicht gesehen haben. Gibt ne Menge viel schönerer "Löcher" äh "Lochs" in Schottland. Ne Menge !! Aber hier ein Beweisfoto - wie Ihr vielleicht schon bemerkt habt: wieder den ganzen Tag mit furchtbar blauem Himmel.....

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Das "Loch Ness" ist einfach nur riesig groß (lang) und auf der nördlichen Seite mit einer langweiligen Landstraße, auf der sich die Touristen mit den Lastwagen bekämpfen.
Wir sind an der Südseite lang, auf einer schönen kleinen Single-Road, mit kleinen Dörfern, in denen feine Häuser stehen. Ein bischen Kleingeld ist hier gut angelegt worden.

Auf halber Strecke liegt "Foyers", wo man angeblich einen wunderschönen Wasserfall sehen soll. Wegen das anhaltend schönen Wetters gabs für uns nur ein kleines Rinnsal. Naja, man kann nicht alles haben. Lieber das schöne Wetter......

Hier mal ein Bild vom letzten Streckenabschnitt am südlichen Teil. Man fährt in einem weiten Bogen durch ein sehr naturbelassenes Gebiet.

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Der kleine Kurvenwächter hatte alles gut im Blick. Eine wunderschöne Strecke.....
Wir schauen übrigens auf "Loch Tarff" hinunter - für uns deutlich schöner diese kleinen Wasserspiegel.

Zum Schluss gibts eine Drehbrücke am Ausgang von "Loch Ness". Wir hatten Glück, und sie wurde gerade geöffnet.

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Fortsetzung folgt........

Noch was:
Auf dem Weg von "Cawdor Castle" nach "Fort George" liegt noch das Schlachtfeld von Culloden. Das haben wir natürlich auch besucht und mir lief schon ein Schauer über den Rücken, an so einem historischen Ort zu sein. Wenn man die Festungsanlagen und Castles besichtigt, bekommt man viele Info's über diese unglaubliche Zeit des "Highland Clearnces".
Ähnlich wie später in Deutschland......

Ach ja, und dann haben wir am "Urquhart Castle" (nicht besichtigt) einen Abstecher zum Loch von "Glen Affric" gemacht. Eine Stunde am Loch und am nächsten Loch entlang und wir hätten noch eine Stunde weiter fahren können. Nur Natur und eine zwei Meter breite Straße. Wenn einem auf dieser winkeligen Strecke ein LKW (!) entgegen kam, musste man schonmal beherzt ins Kiesbett ausweichen. Und da war der Untergrund schonmal 10 cm tiefer. Also so was sollte schon beherrscht werden....
 
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Ein paar Bilder kommen jetzt noch als Nachschlag. Ich setzte sie extra nicht nachträglich in abgeschlossene Beiträge, weil einige schon mitgelesen haben, und sie so nicht mehr mitbekommen würden. Außerdem sind die Bilder tatsächlich erst später bei der Weiterfahrt in den Norden entstanden.

Hier also nochmal "Fort George" - diese tolle große Festungsanlage:
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Dann nochmal "Chanonry Lighthouse" - auf der gegenüberliegenden Landspitze:
IMG_0323.JPGAuch von dort haben wir KEINE Delphine gesehen. Aber andere sagen, es gäbe sie.......

Und die Steine von "Craig na dun" - aus dem Buch+Film "Outlander". Wir haben sie am Tag als wir in Culloden waren übersehen. Weil es ja auch nicht die echten Steine sind und anders heißen. Sie dienten nur als Ideenvorlage für den Steinkreis im Buch. Aber seht selbst:
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........gleich folgt der nächste Tagesausflug......wir sind immer noch in Nairn.....
 
Ja, Nairn - davon nur so viel: ein überschaubarer, aber mit allem Notwendigen ausgestatteter kleiner Ort. Unsere Unterkunft: http://cawdorhousenairn.co.uk/
Und dazu ein privates Bild - Not-OP an der Domi des Besitzers:
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Wir sind im "Cawdor House" sehr freundlich empfangen worden. Da ich so durchgefroren war, ist Andy sofort losgesprungen und hat mir heißen Tee bereitet. Er ist Kunst-Fotograf - was man im Haus bewundern kann. Sie ist ehemalige Hotel-Direktorin (200 Betten +) und hat auf den Stress in Deutschland verzichtet.

Das Frühstück ist eine Mischung aus schottisch und deutsch. Sie backen ihr Brot selbst und reichen den üblichen Toast dazu. Es gibt ein "special of the day", welches man sich abends auf einem Kärtchen mitbestellen kann. z.B. scrambled egg with salmone....lecker.....
Die Zimmer sind alle unterschiedlich eingerichtet. Aber alle schnuckelig.
Und das Gute: man bekommt viele Tipps aus erster Hand.

Abends sind wir jedesmal in "The Classroom" zum Essen gegangen. Weil es dort so lecker und freundlich war.

Nun aber noch einen Tag im Südwesten von Nairn. Wir sollten die Kathedrale von Elgin besichtigen (Tipp!!). Nun - von außen eher eine Ruine, also sind wir weiter gefahren, und haben nachher Schimpfe bekommen, dass wir nicht reingegangen sind. Muss innen wohl super toll sein. Naja, verpasst.

Wir sind lieber am Fluss "Spey" entlang gefahren. Hier befinden sich eine Vielzahl der bekannten und eher unbekannten Destillerien. "Glenfiddish", "Glengrant", "Glenlivet", "Knockando", "Tomatin"....
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Wir haben wenig Bilder von den klassischen Dingen, da müsst Ihr bitte selbst ein wenig googeln.
Dafür aber Eindrücke von den Straßen in den "Cairngroms":
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Und Brücken...
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Und hier der nächste Wohnsitz der Queen - "Balmoral". Auch wieder mit Audioguide. Die Gastronomie auf dem Gelände ist auch empfehlenswert. Handmade und preiswert. Überhaupt wird überall viel frisch zubereitet. Gefiel uns gut.
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Wer zwischendurch Fragen hat, darf auch "stören". Ich brauch ja noch ein bischen, bis ich hier fertig bin.
....Fortsetzung folgt.....
 
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Eine Bemerkung am Rande zu der Tiervielfalt dort:
bitte nicht wundern, wenn man am Fahrbahnrand viele tote Tiere findet. Die Gegend hat davon so viele, dass es nicht soooo schlimm ist, wenn nicht alle überleben. Wir haben in den drei Wochen bestimmt 30 tote Rehe und 50 tote Fasane und/oder Kaninchen gesehen. Sehr viel mehr in den Cairngroms als nachher im Norden. Dort fast keine.
Die Tiere geraten meistens nachts vor die Autos. Aber tagsüber sieht man kaum Rehe. Fasane dafür sehr oft. Manchmal stiebt auch einer dicht vor dem Mopped auf. Wir hatten Glück und mussten uns nur für ein getötetes Rotkelchen verantwortlich zeigen.
Weiter im Norden stehen dann eher Schilder am Straßenrand "Caution of lambs". Auch ein deutsches Schild war dabei :)
Die kleinen Lämmer wissen oft noch nicht, wie sie mit dem Straßenverkehr umgehen müssen. Wenn Mama-Schaf auf der anderen Seite steht, kann es passieren, dass das Kleine schnell rüberspringt. Also da bitte Vorsicht !! Tote Schafe/Lämmer haben wir nur eins gesehen.....ein schwarzes.....wahrscheinlich nachts zu dunkel um es rechtzeitig zu sehen......

Ansonsten gibt es überall Möven. Wir haben viele Austernfischer gesehen, auch am Fluss "Spey" auf den Wiesen. Regenpfeifer und Kiebitze sind uns begegnet. Einen Adler meinen wir erkannt zu haben. Manche Singvögel sind so zutraulich, dass man sie in Ruhe beobachten kann. Ein Rotkelchen hat Andreas um Brotkrümel quasi angebettelt. 20 cm vor seinen Stiefeln.
Und ich hatte eine Feldlerche (hier Skylark genannt) nur einen halben Meter vor den Füßen. Sowas gibts hier nicht.

Die hier haben wir auch mal ablichten können:
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Und - der Hammer !! - zwei junge Hirsche mitten im Dorf !! (das war im Norden)
Die standen da so auf einem Grünstreifen - und wir fuhren vorbei - plötzlich Vollbremsung - wir guckten uns an: "Die standen doch jetzt außerhalb vom Zaun, oder ??"
Nochmal umgeschaut und ja, die standen da einfach so rum und grasten friedlich. Die haben sich nicht von unseren Motorräder stören lassen. Und dann kam noch ein Spaziergänger mit einem Cockerspaniel vorbei. OK, der Hund hat sich auch ruhig verhalten. Aber die gingen nur 5 Meter hinter den Hirschen vorbei. Und die haben nur geguckt, und weiter gegrast.......Wahnsinn.......
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Mal ein Bild zum Essen:
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Das nannte sich "gammon". Wir haben vor dem Bestellen nachgeschaut = "geräucherter Schinken".
OK, wir nennen es "Toast Hawai" und machen aus der Scheibe mindestens 20 Stück davon.....
....was wir nicht aufgegessen haben, ließen wir uns einpacken, besorgten uns zwei Brötchen und hatten einen leckeren Abendsnack.

Ansonsten gibt es zum Frühstück "Black Pudding" = eine Art Blutwurst mit Hafergries angereichert. In flachen Scheiben kross gebraten zum Rührei eine Delikatesse. Wir haben das zu Hause für unsere Geburtstagsgäste mit magerer Hausmacher Blutwurst zum Brunch angeboten, und die waren alle begeistert.

Dann gibts noch "Haggis". Eher eine weichere Angelegenheit und wenn man liest, was drin ist, will man es nicht wirklich probieren. Wir haben es aber gewagt, und mit "mashed potatoes" ist es auch sehr lecker. Es schmeckte uns wie Pfälzer Leberwurst - auch wieder mit Hafergries verlängert. Ja, die Konsistenz ist gewöhnungsbedürftig, aber wer Pfälzer Leberwurst mag, der mag auch das.
Und wir haben später mal eine Vorspeise bekommen: "Pulled Pork with Haggis". Das war soooo lecker, dass wir das zu Hause auch schon ausprobiert haben. "Pulled Pork" vom Grill zubereitet und mit besagter Pfälzer Leberwurst gemischt. Das Ganze mit der "Braunen Soße" z.B. von HP abgeschmeckt - ein Gedicht..........


Zum Frühstück noch was: Eier werden leider meist ziemlich halbgar serviert. Das Rührei ist eher flüssig als fest. Muss man sich auch dran gewöhnen. Wurst + Käse oft Fehlanzeige. Dafür aber immer Ei in jeder Form, Bacon, gegrillte Tomaten, Black Pudding - dazu Toast (mixed = hell + körnig) und Marmelade. Cerialien in vielen Formen werden VOR dieser üppigen Mahlzeit eingenommen. Danach braucht man auch für die nächsten Stunden nix zu Essen....

Und noch was zum Whisky:
wir haben bereits in Edinburgh einen Abend einen "Flight" gemacht. Das wird in manchen Kneipen/Bars angeboten. Man hat mehrere "Flights" zur Auswahl. Ein "Flight" beinhaltet vier oder fünf Whisky-Sorten. Jeweils eine kleine Probiermenge. Für uns zwei zusammen war es ausreichend. Wir bekamen dazu eine Übersicht, in der die Whiskys ausführlich beschrieben waren. Aus welcher Gegend sie sind; was zur Herstellung verwendet wurde; wie er riechen sollte; wie er schmecken sollte. Das war zur Einführung sehr interessant, da wir ein breites Spektrum gewählt hatten. Man kann auch mit Whiskys aus einer bestimmten Region "fliegen", wenn man z.B. auf torfige Sorten steht. Uns haben die leichten aus der Gegend von "Speyside" mehr zugesagt. Manchmal findet man auch so eine Übersicht, in der die Sorten in ein Koordinatensystem eingetragen sind (light - rich / smoky - delicate).
Schöne Sache das......
 
Jetzt mal wieder ein paar Bilder unserer Weiterfahrt. Wir sind von Nairn wieder an Inverness vorbei nach Norden. Unser Plan war aber nicht "an der Küste lang", wir wollten das Landesinnere erkunden. Und das war genial.
Über Lairg (wo scheinbar die größte Schafauktion im August stattfindet - die Pferche haben wir gesehen) ging es über Altnaharra (hier standen die Hirsche) bis nach Tongue (an der Küste). Eine ziemlich gerade Strecke in unendlicher Weite.....
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Und ja, auf dem letzten Bild sieht man auch mal "etwas" schlechteres Wetter :)
 
Unser Hotel in Tonque "Ben Loyal" (einfach + gut) mit Blick auf "Castle Varrich". Den Abendspaziergang dort hinauf haben wir uns geschenkt. (Irgendwann kommen wir nochmal hierher - mit dem Camper und Fahrrad und Wanderschuhe im Gepäck...). Die Bucht wird später mittig auf einer niedrigen Straße überquert - sehr schön....

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Am nächsten Tag war es etwas diesig - man kann ja nicht immer Glück haben.
Unsere Route führte uns nun wieder nach Osten "an der Küste lang". Nicht geplant wie weit oder wo es hinter "John o'Groats" weiter gehen sollte.....

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Manche schönen Plätze waren nur zu Fuß erreichbar, und so war uns auch hier der Weg zu weit....
Aber in "Dunnet Head" wollten wir an den nördlichsten Punkt unserer Reise und das ging dann auch auf zwei Rädern - aber es war kalt.....9 Grad... die Regenkombi hilft dagegen....auch gegen die Feuchtigkeit des Nebels:
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Weiter ging es am "Castle of Mey" vorbei, welches aber geschlossen war, weil auch hier die Queen noch gastiert. Dann "John o'Groats". Keine Ahnung, warum dieses Dorf so erwähnenenswert ist. Wir fanden es zu touristisch und sind gleich wieder weg. Außerdem war irgendwie nix zu sehen:

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Da es erst Mittag war, entschieden wir weiter an der Küste nach Süden zu fahren. Über Wick sollte es gehen. Unterwegs fanden wir ein schönes Hotel (Ackergill Tower - hauptsächlich für Seminare und große Veranstaltungen) - für uns zu früh als Unterkunft. Aber wunderschön .... ok - ein bischen exclusiv (googelt bitte selbst).....
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Das Wetter wurde immer unfreundlicher - der Nebel nahm zu - das Visier ständig abzuwischen....

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Also bogen wir hinter Lybster ab nach Westen wieder ins Landesinnere. Hier werden die Straßen einfach längs gelegt, auf und ab - wie Achterbahn.....

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Über Westerdale und Shebster ging es wieder an die Nordküste nach Reay, und weiter bis Melvich, wo wir wieder ein schönes Hotel fanden. Das "Melvich Hotel" sieht von außen unscheinbar aus, hat aber schöne Zimmer und einen guten Pizza-Bäcker.

Das Wetter wurde auch sofort besser, als wir abgebogen sind. Ich habe die Temperaturanzeige mit Freuden betrachtet: 9 - 9,5 - 10 - 10,5 - 11 - OK - wir könnten jetzt endlich eine Pinkelpause machen......und da sind sie wieder: Schafe und Austernfischer.

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Und nachher kam auch wieder die Sonne raus.

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......Fortsetzung folgt.......
 
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Nun geht es weiter nach Westen, zurück über Tonque nach Durness. In Tonque wie bereits erwähnt, direkt über die Bucht.

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Ach ja, nach und nach mischten sich die Highland-Rinder unter die Schafe:

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Und wenn's Fell juckt:

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Aber Vorsicht - wer hat Vorfahrt ??

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Manche Orte luden zum Verweilen ein (es wurde stetig einsamer und felsiger).

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Auf dem Weg kamen wir an "Loch Eriboll" vorbei. Hier geht es los mit Hummer- und Forellen-Zucht. Leider haben die Schotten aber keinen Sinn für Geschäftemachen. Wir hätten so gerne in einem kleinen Restaurant oder Imbiss frischen Lobster gegessen. Wieder mal Fehlanzeige. Man muss froh sein, überhaupt menschliche Ansiedlungen zu finden. Es wurde immer einsamer..... dafür findet man immer wieder kleine Buchten mit tollem Sandstrand - natürlich auch nix los :) z.B. in Ceannabeinne, wo Nordsee und Atlantik aufeinanderstoßen.....nur zum Schwimmen zu kalt.....

....Fortsetzung folgt......
 
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In Smoo Cave kurz vor Durness haben wir dann Langoustinos gegessen. Kalt. Kannte ich auch noch nicht.

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Dort haben wir auch die "Smoo Caves" besucht (so hieß auch das Hotel, wo wir gegessen haben - sah nach einer schönen Unterkunft aus). Die Caves kann man richtig mit einem Boot befahren. Haben wir nicht gemacht. Die Eingangshöhle hat uns schon beeindruckt. Dort nisten Tauben und es gurrt aus jeder Ecke.

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Weiter ging es nach Scourie. Auf dem Weg dorthin haben wir einen Abstecher nach Droman gemacht.

Diese Abstecher sind immer super schön, weil man wirklich auch auf kleinsten(!) Sträßchen fährt. Aber diese Abstecher kosten auch viel Zeit, weil man nur langsam voran kommt und ja auch den gleichen Weg wieder zurück muss.

Habe ich schon erwähnt, dass wir wieder hervorragendes Wetter hatten ?

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Das Scourie Hotel war etwas "besser" - man hat hier oben nicht mehr so die Auswahl, wenn man auch ein Abendessen ohne zu fahren haben möchte. Außerdem waren viele B&B's belegt, und das in der Vorsaison !
Nachher haben wir erfahren, dass mindestens zwei Ralley's zeitgleich stattgefunden haben (Youngtimer + Classic-Cabrios). Die haben alles bevölkert.

Hier das Zimmer im Scourie. Es war übrigens ein Angler-Jäger-Hotel mit entsprechender Ausstattung (googelt bitte wieder selbst):
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Ansonsten hat uns auch gut gefallen, dass viele Hotels eine gemütliche Lobby und/oder einen Salon anbieten, wo man seinen Wein gemütlich beim Blättern in großen Bildbänden verbringen kann. (hier gab es auch des Pulled Pork mit Haggis)

Der Abendspaziergang bescherte uns wieder ein paar schöne Eindrücke:

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Die Gegend ändert langsam ihr Gesicht. Die Straßen sind genauso schmal wie bisher, aber anstatt rechts und links weite Wiesen und Hügel hat es jetzt steile Felswände und tiefer gelegte Küsten.

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Die Küste selbst wird winkliger und mit vielen kleinen Inseln belagert. Das sieht sooooo schön aus.......

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.....Fortsetzung folgt.......
 
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Auf einem der nächsten Abstecher haben wir auch einen Leuchtturm gefunden, den man mieten kann - Stoer Lighthouse - war uns aber zu einsam und zu windig da draußen:

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Dort war auch eine kleine Imbissbude, mit einer Frau darin, die hier wohl ihre Erfüllung gefunden hat. So urig. Einfach schön, sie zu treffen. Leider werden aber gerade die Parkplätze ausgebaut, so dass es mit dieser Einsamkeit bald vorbei ist.

Habe ich schon erwähnt, dass wir über 1.200 Bilder gemacht haben ?
Es kommt also noch was. Eigentlich wollte ich ja gar nicht, aber es macht Spass.....wir sind bei Nr. 529 - mal wieder Schaf - am Hang - die sind irre.....

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Weiter ging es durch Lochinver. Dort haben wir im "Lochinver Larder" zu Mittag gegessen. Das ist ein "Pie Shop" und ich kann Euch sagen, soooo lecker. Kannte ich also vorher auch noch nicht. Da wird in den Kuchenstück-großen Pie's alles mögliche reingefüllt. Herzhaft oder süß. Eine Riesenauswahl !!!

Und hier mal ein Eindruck, wie eng die Sträßchen sind. Da fahren dann auch viele Camper her. Und natürlich auch alle mittelgroßen LKW, die die Dörfer beliefern. Das klappt irgendwie alles. Uns sind nur selten Fahrzeuge begegnet, und dafür gibt es auch alle paar hundert Meter einen "Passing Place". Das ist sehr gut gemacht.

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Zwischendurch mal ein Bild von der Gegend. Es wird bergiger:

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Und weil es so schön passte, haben wir auch mal ein paar Poser-Bilder gemacht. Hier die zwei schönsten von meiner kleinen GS:

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Nun ging es nach Ullapool, wo wir wieder nächtigten..........
 
In Ullapool haben wir im "Argyll Hotel" nachgefragt und wurden gegenüber ins "Ferry Boat Inn" (FBI) geführt. Ist der gleiche Besitzer. Urige Zimmer mit Blick auf den Hafen, was will man mehr. Mir gefällt übrigens auch, dass fast alle Hotels mit Tartan-Stoffen dekoriert sind. Ob Teppiche oder Tagesdecken, Sitzbezüge, usw. Schön.

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Von hier ging eine große Fähre los. Keine Bilder. Aber schöne Aktion zum Zuschauen.

Abends dann auf Empfehlung das "Chippy" gesucht, um Fish&Chips zu essen. Die Imbissbude war geschlossen, also haben wir uns gepflegt ins Restaurant "The Seaforth Inn" nebenan gesetzt, denn die teilen sich die Küche. Und ja, das Fish&Chips war sehr gut (aber in Nairn im Classroom hat es uns besser geschmeckt). Wir haben danach auch schlechteres gegessen.

Weiter am nächsten Tag zur "Corrieshalloch Gorge". Hier gabs dann auch einen schönen Wasserfall tief in der Schlucht. Musste man aber doch mal etwas laufen und zum ersten mal wurde uns WARM !!

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Bei der Weiterfahrt drohten uns Regenwolken - also mal die Regenkombi angezogen.....aber denkste. Ein paar Trofen, der Rest ging in den Bergen runter.

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Als nächstes haben wir uns den Garten von Inverewe angeschaut. Weil mehr als den Einen lies unsere Zeit/Strecken-Planung nicht zu. Hier ein paar Bilder. Das dazugehörige Wohnhaus ist auch innen unbedingt sehenswert. Mit so viel Liebe zum Detail ausgestattet, gibt es einen Einblick in das Leben der Eigentümer, die diesen Garten angelegt haben. Unbedingt anschauen !

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Ein bischen Rhododendron - davon gab es MASSEN !!!

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Auch mit seltsamen Blüten:

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Da musste ich mich mal drauf betten:

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Und sonst noch so:........

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....Fortsetzung folgt (der Sonntag ist um - es gibt Abendessen....)......
 
Informativ und unterhaltsam geschrieben. Plus gute Fotos. Vor allem: Sylvia im rosa Blütenmeer.

Dankeschön.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das weckt Sehnsüchte :Optimist: Für mich ist Schottland einfach eines der herrlichsten Urlaubsländer, auch wenn das Wetter unbeständig ist.
 
Für die Fotos zeichnet mein Mann verantwortlich. Dass ich so schreiben kann, wußte ich nicht :)
Danke für "die Blumen".
LG Sylvia
 
Moin !!

Euer Bericht ist super. Teilweise hab ich das auch schon mal gesehen. Aber jetzt steht fest, da muss ich nochmal hin.
 
Mir sind da noch zwei Dinge eingefallen.

Zum Frühstück - kennt Ihr "Porridge" ?? Warm gemachte Haferflockenmilch. IGITT !
Auch mit Marmelade drauf fürchterlich. Einfach nur ein dicker Kinderbrei. Bäh.

Und wegen der Ölplattformen:
Im Cromarty Firth - nördlich von Inverness - werden Ölplattformen gebaut und/oder instandgesetzt.
Die ganze Bucht liegt voll davon. Also für mich absolut sehenswert.

So, und jetzt mal weiter - wo waren wir stehengeblieben ? Ach ja, im Garten von Inverewe.
Das Wort "Inver" und auch "Aber" in Verbindung mit einem Ort heißt übrigens, dass der Ort an einer Mündung eines Flusses liegt. Daher klingen an der Westküste (zumindest für mich) alle Orte gleich. Siehe auch Inverness auf der anderen Seite Schottlands.

Ach so, wir wollten ja weiter fahren. Heute aber nur noch zu einem Highlight. Aber so was von toll.
"Rua Reidh Lighthouse" - ja schon wieder ein Leuchtturm, und die sehen auch alle gleich aus:

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Und wie kommt man dahin ?
Auf abenteuerlichem Sträßchen - hier ab Melvaig:

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Es sieht nicht so aus - aber es war sehr eng und sehr steil - wie ein Korkenzieher. Mit Rollsplitt als Würze....fein. Auf dem Hinweg haben wir uns nur konzentriert.
Zurück konnten wir ein paar mehr Bilder machen und sogar den beginnenden Sonnenuntergang einfangen.
Wir hatten diesmal nämlich frühzeitig die Unterkunft in Gairloch festgemacht und sind dann nochmal losgefahren um diesen Abstecher zu genießen. Guter Plan. Das "Hotel Gairloch" wollte uns nicht beherbergen - schade - dann sind wir am "Old Inn" vorbei - einfach übersehen - und gleich links ins "Gairloch Highland Lodge Hotel" rauf. Dann erfuhren wir, dass die beiden zusammengehören, und wir bekamen einen Rabattschein für's Abendessen im "Old Inn", welches auch wieder hervorragend war. Das Hotel überigens auch. Sehr gemütlich eingerichtet.
Aber hier noch ein paar Bilder von der Abendrunde:

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...Fortsetzung folgt...
 
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