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F800GS Hintere Bremsscheibe heiß, trotz geringer Nutzung

Old Schotterhand

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Klar, für einen maximal kurzen Weg der Beläge zur Scheibe "schleift" diese in der Idealeinstellung einen Hauch mit. Nach Radaus- und einbau (Reifenwechsel) stellte ich nun fest, dass die Scheibe doch recht arg heiß wird, obwohl ich sie kaum nutze.

Natürlich bleiben die vorderen Scheiben immer etwas kühler, weil eben jede einzelne die Energie aufnimmt, die hintere muss halt alleine einstecken, aber darf sie so heiß werden, dass eine Berührung mit der Hand schmerzt, obwohl ich die hintere Bremse fast nicht betätigt habe?

Das Fahrzeug ist top gepflegt (eigentlich nix festgegammelt), kann man mit der Verstellung des Leerweg vom Bremspedal da was machen?
 
Es gibt 2 mögliche Ursachen für das das Heißlaufen einer Scheibenbremse. Zum einen fehlendes Spiel zwischen dem Stößel, der den Hauptbremszylinder betätigt. Kann letzterer dann nicht mehr bis zum Anschlag zurück, wird ggf. die Bohrung für den Nachlauf von Bremsflüssigkeit (infolge Verschleißes), verschlossen. Über diese Bohrung kann aber auch Bremsflüssigkeit zurück in den Vorratsbehälter, wenn dieselbe sich infolge Erwärmung ausdehnt. Kann sie das nicht mehr, werden eben die Klötze an die Scheibe gedrückt und es wird warm. Hatte ich mal bei ein KTM EGS 620.
Die 2. Möglichkeit sind festgegammelte Bremskolben. Hatte ich auch mal bei meiner 1100 GS. Kaum 20 Jahre alt, und schon flutschten sie nicht mehr. Ausbauen, reinigen und den Kolben mit ATE Bremszylinderpaste schmieren. Dann können die beim Betätigen verformten Kolbendichtungen aus Gummi den Kolben wieder ein paar Hundertstel zurückziehen und es schleift nix mehr.
 
Man kann das einstellen, entnehme ich dem. Gibt's dazu eine Empfehlung (Anzahl Umdrehungen der Stellschraube oder so)?
Im Werkstatthandbuch habe ich das gefunden:
Bremshebel.JPG

Ich würde es nach Gefühl einstellen. Spiel ist Spiel. Nur wenn man versehentlich unbemerkt immer ein wenig auf dem Pedal steht, muss man natürlich mehr einstellen ;).
 
Also ich hatte mal einen festsitzenden Bremssattel hinten, der nicht mehr "schwimmen" wollte, an meiner 700er. Normaler weise lässt sich der Sattel mehrere Millimeter gegen den Kolben eindrücken, so dass ein deutlicher Spalt zwischen Bremsbeläge und Bremsscheibe entsteht. Wenn das nicht mehr der Fall sein sollte, dann hat wohl der Sparwahn bei Brembo im Millicentbereich wieder zugeschlagen und zu wenig Silikonfett, in den Führungen unter den beiden Faltenbälgen, sich befunden.

Liebe Grüße,
Schimmi
 
ich hatte mal einen festsitzenden Bremssattel hinten, der nicht mehr "schwimmen" wollte
Sowas hatte ich auch mal als die laut Thomas' Aufzählung dritte und m. E. wahrscheinlichste Möglichkeit trotz
Das Fahrzeug ist top gepflegt (eigentlich nix festgegammelt)
weil es ja einen Unterschied zwischen technischer und optischer Pflege gibt.
In einem anderen Forum hat sich mal jemand jemand ausführlich mit dem Thema auf die Einzylinder bezogen befasst:

wenn man versehentlich unbemerkt immer ein wenig auf dem Pedal steht
Ob das Ursache sein könnte, kann man doch einfach bei einer Testfahrt des abgekühlten Motorrads fesstellen, bei der man bewusst auf die hintere Bremse verzichtet, indem man den Fuß mal so auf die Raste setzt, dass man den Hebel nicht erwischt. Nach der Fahrt darf die Bremse höchstens handwarm sein. Erkennt man eigenes Dauerbremsen als Ursache, sollte man an der Sitzhöhe etwas ändern ggf. auch an Fußrasten, Stiefeln, ...
 
Normaler weise lässt sich der Sattel mehrere Millimeter gegen den Kolben eindrücken, so dass ein deutlicher Spalt zwischen Bremsbeläge und Bremsscheibe entsteht.
Rüttel ich am Sattel, verändert sich der beschriebene Spalt; er ist also vorhanden.

Generell aber macht eine Reinigung aller beteiligten beweglichen Teile vermutlich Sinn. Wird angegangen. ;-)
 
Rüttel ich am Sattel, verändert sich der beschriebene Spalt; er ist also vorhanden.

Generell aber macht eine Reinigung aller beteiligten beweglichen Teile vermutlich Sinn. Wird angegangen. ;-)
Ist es auch leichtgängig? Falls nicht da sind zwei Passstifte, die mit Faltenbälgen geschützt sind. Wenn Du dort Keramik Paste vorsichtig unter die Faltenbälge spritzt, dann verbesserst Du die Schmierung des Schwimmsattel und dann sollte der leichtgängiger werden. Das hatte ich beim neuen Bremssattel, nachdem ich den getauscht hatte, gemacht. Brembo spart da nämlich sehr gerne an der Schmierung...

Liebe Grüße,
Schimmi
 
Da der Bremssattel der F700GS und F800GS sehr dem der F650GS-Einzylinder ähnelt ( ... die selbe Belagabmessung trägt und die selben Bremskolbendichtungen besitzen) hier kurz eine Erfahrung mit zweien unserer Einzylinder, die damals schon etwas betagter waren:


Es zeigte sich damals an Angelas alter F650GS-2004 immer wieder (nach gemütlichen Touren) dass beim Einlaufen in die heimische Garage, die hintere Brems "heiß gelaufen war" !

Es lag, nach eingehender Prüfung und Verhaltensbeobachtung nicht an:
- Hängendem Bremsfuß
- Fehleingestellter Bremspumpe
- Es waren auch keine gammligen Führungsstifte schuld daran ...

Ich rätsete und kaufte anschließend einen gebrauchten Ersatzbremssattel ... wenn man Ersatz hat, kann man den alten auch mal zerlegen !
Gesagt getan ... Kolben mttels Pressluft "rausgeschossen" und "weich aufgefangen".
Sah eigentlich nicht "schmodderig" aus, im Inneren.
Liebevoll gereinigt (Bremsenreiniger + Putztücher und hinterher mit Bremsenreiniger+Druckluft) ... und siehe da, die Funktion war wie neu !


Anderes identische Modell: An der F650GS-2004 unserer Tochter traten ähnliche Probleme auf und dort lag die Ursache an den gammligen und zwischenzeitig "fettfreien, aber dafür rostvollen" Führungsstiften ... zerlegt, sauber geputzt und entrostet ... mit einem ähnlich wie von Schimmi beschriebenen Fett gefüllt wieder eingebaut und:
Wie neu ... keine Probleme mehr !
 
Hallo,

ich hatte an meiner F800GS 2010 auch diese verosteten Stifte. Seit ich nach dem Polieren Keramik-Paste aufgetragen habe, ist alles prima, nun seit 11 Jahren.

Ich prüfe mehrmals im Jahr, ob die Sättel noch "schwimmen können", in dem ich von Hand den Sattel gegen das Rad drücke. Das sollte mit etwas Kraft gut möglich sein, auch an der VR Bremse. Wichtig: danach durch mehrere kurze Bremshebelbetätigung den Sattel wieder in Position bringen, sonst ist bei der ersten Bremsung kein Bremsdruck vorhanden. (Die kurzen Hübe, damit der obere Bremszylinder nicht auf der gesamten Strecke bewegt wird).

MABx
 
Update zur "Symptomatik":

Bremse ich zur Beginn der Fahrt hinten mal kräftig ein, also mehrfach hintereinander (kurzer + langer Pedalhub, jeweils schnell und langsam), bleibt in Laufe der Tour die Scheibe kalt, die Beläge liegen also nicht direkt an, sondern arbeiten, wie vom Konstrukteur gewollt. ;-).

Das spricht tatsächlich für eine Reinigung der beteiligten Parts. Ist das ein großer Aufwand und kann beim Ausbau das Hinterrad drinbleiben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kommst an die Teile der hinteren Bremszange nur richtig ran, wenn du die Halteplatte abnimmst. Und dazu muss das Hinterrad raus.
 
Minmalaufwand wäre m.E. :
- Rad demontieren
- Bremsbeläge entnehmen
- Bremskolben mit Bremsenreiniger oder ähnlichem "duschen"
- Dummy zwischen die Kolben und die Gegenfläche legen (z.B. Alu-4kt 13mm - 15mm - also so viel, wie die Bremsbeläge und die Scheibe in Summe minimale Dicke haben) und Kolben per Bremspumpe ausfahren
- Dummy ggf. entnehmen und alles noch einmal "mit Bremsenreiniger duschen" etc.

Wenn es "das" nicht war dann:

Maximalaufwand:
- Rad demontieren
- alte Bremsflüssigkeit "raus"
- Bremsbeläge demontieren
- Kolben "raus" (dazu ggf. Leitung abbauen etc.)
- Alles liebevoll reinigen = "duschen" und Dichtungen auswischen etc. (ggf. mehrmals, bis alles picobello sauber ist)
- Bremskolben mit "speziellem Bremskolbenfett" einsetzen
- Beläge montieren
- Rad montieren
- Frische Bremsflüssigkeit "einfüllen und System ggf. mehrmals durchspülen
- Entlüften ... fertig
 
Update:
Kurzes "Durchpusten" des Bremssattels und sanftes Abschleifen der Stifte sowie deren Nachfettung (unter den Manschetten) brachte keinen Erfolg. Immer wieder saß der Bremssattel nach einem Bremsvorgang zu fest an der Scheibe.

Das große Programm (kompl. Zerlegen des Bremssattels und Reinigung aller Teile) kann ich nicht leisten und würde in der Werkstatt mindestens 150 Euro kosten (plus Entlüften etc), ich hätte dann aber "nur" einen gereinigten Bremssattel. Ein neuer Bremssattel kostet bei Leebmann derzeit 204 € (plus Vesand).

Ergo: Kurz bestellt, kommt heute, wird morgen in der Werkstatt drangesteckt, neue Bremsflüssigkeit rein (evtl. auch neue Beläge), fertig! Wenn schon, dann richtig, so meine Entscheidung.

Hätte ich eine bessere Infrastruktur für solche Basteleien, würde ich vermutlich das große Programm selbst durchziehen. Ist ja kein Hexenwerk und macht Spaß. Aber irgendjemand muss die Werkstätten ja unterstützen. ;-)

Ich danke euch für eure hervorragenden Tipps!

LG
 
Ich habe genau heute das Problem angegangen was Old Schotterhand hat.
Motorrad auf den Hauptständer und erst einmal das Hinterrad ausgebaut. Den ABS-Taster abgebaut. Jetzt konnte ich schon feststellen das meine Führungsstifte nicht mehr frei gängig waren. Den ersten mit
einem 11er Maulschlüßel ausgedreht was nicht ganz so leicht war da der gegenüberliegende Führungsstift sich so gar nicht bewegen wollte. Unter den Faltenbalg erst einmal Rostlöser und warten. In der Zeit das Rad geputzt. Weiter geht es am ersten Führungsstift die Mutter so weit hochgedreht wie es eben ging da verschwindet sie quasi schon im Faltenbalg. Mit ein wenig hebeln mittels Schraubendreher habe ich es schließlich geschafft den Führungsstift zu trennen von der Halteplatte. Jetzt konnte ich den Bremssattel hin und her wackeln und langsam den Bremssattel vom Führungsstift lösen. Das Fett war trocken und der Stift verranst und rostig. Den Stift vom Restfett befreit mit einem Inbusschlüssel von der Halteplatte getrennt und komplett entrostet bis er wieder blank schimmerte. Habe mit dann auch den zweiten Stift vorgenommen wenn ich schon mal dabei war. Das alte Fett so weit wie möglich aus den Führungen gepopelt und noch mal mit einer ganz kleinen Rohrbürste gesäubert. Technische Vaseline in die Führungen gedrückt und die Stifte eingeschmiert. Das ganze wieder zurückgebaut was jetzt ganz einfach war und es war auch sofort ein "schwimmen " feststellbar. Halteplatte wieder eingehangen das Rad wieder eingebaut Kettenspannung eingestellt und zu guter Letzt den ABS Sensor wieder angeschraubt. Ich habe vergessen zu erwähnen das ich auch noch eine neue Bremsscheibe verbaut habe da es nötig war. Die Aktion hat mich drei Stunden gekostet aber jetzt läuft alles wieder so wie es soll. Meine GS ist von 2013 und hat jetzt 73000 tausend Kilometer runter. Wie lange ich jetzt ruhe haben werde weiß ich nicht den ich habe das auch gemacht weil ich die GS verkauft habe und ich wollte diese nicht mit dem Manko ziehen lassen. Es ist alles machbar für einen der ein wenig schrauben kann und etwas Werkzeug hat. Zudem hat es mir gezeigt wo ich jetzt noch mal genauer hinschauen werde bei meinen Motorrädern, bei den kleinen Unscheinbaren Dingen die man sonst nicht so auf den Schirm hat.

Gruß Credo
 
Ist bei meiner Maschine auch längst erledigt. Die Werkstatt brauchte für den Austausch, inkl. neuer Beläge, eine halbe Stunde. Ich konnte darauf warten, bekam einen feinen Kaffee und setzte dann meine Fahrt entspannt sowie mit sauberen Fingern fort. ;-)

Klar, alles kein Hexenwerk, wenn man die Infrastruktur dafür hat.

Aber nun habe ich nicht nur wieder einen funktionierenden Bremssattel, sondern einen neuen. Auch schön. Interessant ist die gute Bremswirkung, da die alten Beläge ganz fein verglast waren. Das fiel jetzt schon irgendwie auf.
 
Wow, post #17 is just like my experience:

Using a big C-clamp to clamp the caliper carrier to the swingarm greatly facilitates working on the caliper with the wheel off.

Using a tiny screwdriver one can pull back the rubber bellows on the front pin (the one that seizes) just enough to squirt your favorite release agent on the pin. I used one of those aerosol can agents with the tiny red tube to get it where it needed to go. You may need to repeat a couple of times.

Pull the rubber bellows off the rear pin by pulling it through the hole in the caliper. The rear pin is considerably smaller than the hole in the caliper so once the bellows is removed it buys you a few degrees of rotation at the front pin. I was able to get the caliper to separate from the carrier by alternating twisting back and forth that few degrees and tapping the caliper with a rubber mallet. Gradually it slides off. Later when you need to reinstall the rear bellows grease it up and push it through the caliper hole from the wheel side.
 
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