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Lenkererhöhung - Montagespaß

Nic Nyloc

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Hallo,

mal wieder eine kleine Anekdote aus dem (Selbst-) Schrauberleben:

Seit einiger Zeit lag meine TT 20mm Lenkererhöhung nun schon rum und gestern hab ich mir gedacht: "Komm, mal ran damit". Das ganze ist ja kein Hexenwerk, ein paar Schrauben lösen, und durch längere ersetzen und mit dem angesagten Drehmoment wieder anziehen - fertig. Hmm, leider war dem nicht ganz so:

Ok ich habe die Halterung für das Navi auf der Brücke, das heisst diese schon einmal als erstes wieder demontieren - kein Problem, denn glücklicherweise hatte ich direkt die originalen Schrauben A2-70 Linsenkopf mit Innensechskant "Inbus" gegen schaftlose A4 Inbus mit normalen Kopf getauscht.

=> Bislang waren alle TT Schrauben, die ich, egal bei welchen Teil hatte, - nennen wir das Kind beim Namen - Scheiße/Schrott/für den Preis unangemessen! Zwar deutet die Typenbezeichnung "A2 - 70" auf eine ganz normale Edelstahlschraube hin und ich weiß das diese sich auch gerne mal mit Muttern oder mit einem sonstigen Innengewinde "verschweissen" aber vor allem die unsäglich schlechte Qualität ließ mich schon bei der Gepäckbrücke fluchen, wo beim Anziehen mit Drehmomentschlüssel der Inbuskopf durchrutschte.
Ok wird der eine oder andere sagen: "Dummes Fleisch muss ab - schlechtes Werkzeug, mieses handwerkliches Können..."
Um dem direkt den Wind aus dem Segel zu nehmen: Ich habe 10 Jahre lang meine Brötchen erfolgreich im Handwerk verdient, kann somit recht gut mit Werkzeug umgehen und habe an allen meiner Autos und Motorräder stets selbst geschraubt. Zudem bin ich der glückliche Besitzer eines großen Gedore Nusskastens, den ich fast neuwerig und sehr günstig aus einer Firmenauflösung erwerben konnte. Der Werkzeug-affine wird mit der Marke etwas anfangen können - viel mehr geht nicht! Dazu gesellt sich gleicher Marke ein Drehmomentschlüssel und ein Inbusschlüsselsatz....

Egal, alles war jedenfalls soweit gut bis ich mir die Muttern anschaute, die die Lenkerhalterung am Kopf fixieren. Mist hab ich gedacht, die wurden maschinell verpresst, sind also am Ende oval und man sieht deutlich die Druckstellen des Presswerkzeuges - WARUM!? - Reiseenduro!? - schrauberfreundlich!? - GRRRR!? Also ein kurzer Ausflug zu meinem Schrauber des Vertrauens und in dessen Wühlkiste geschmökert - ohne Erfolg. Also ab zu BMW neue Muttern besorgen - Pustekuchen, haben sie nicht, gibts nicht einzeln - na prima.
Da ich mit der Karre ja auch zur Arbeit fahre blieb mir wenig übrig, für "Eisenkarl" war es zu spät. Also ab mit den Muttern in den Schraubstock, Gewindeschneider raus, Schneideöl dran und Gewinde nach geschnitten. Test auf Leichtläufigkeit des Gewindes - alles gut - wieder dran damit. Diesmal mit Schraubensicherung "mittelfest" statt maschineller Verpressung und Probefahrt gemacht. Mit der Höhe war alles super, stehend eine deutlich angenehmere Haltung - was 20mm ausmachen - sitzen ehrlich gesagt nicht wirklich einen dollen Unterschied gemerkt - gut so!

Aber, da ist doch Spiel drin!? Das gehört nicht so! Zwar liegt dort die Entkopplung um Vibrationen zu minimieren, aber so viel wie es bei mir war ist nicht ok.
Dankeschön, alles wieder zerlegen - wir erinnern uns an den Navihalter ;) - und die Drehmomente kontrolliert - alles bestens! Also noch einmal komplett auseinander genommen. Hmm, TT gibt an, dass die Unterlegscheiben zwischen Kopf und Erhöhung "in selten Fällen" nicht verwendet werden sollen - ok was ein "seltener Fall" ist weiß ich nicht ich habe sie ja für den exakten Typ Motorrad gekauft wo es da Interpretationsspielraum gibt ist mir unklar - egal, raus mit den Unterlegscheiben und natürlich, was passiert? Na klar, eine Mutter fällt mir aus der Hand und verschwindet im werkseitigen, serienmäßig eingebauten schwarzen Loch in der Front.
Langsam hab ich den Kaffee auf (Geduld gehört nicht zu meinen Tugenden): Seitenverkleidung ab, den flexiblen Greifarm mit Magnet (der eigentlich zum Bordwerkzeug gehören sollte) ausgepackt und die Mutter wieder rausgefischt. Alles wieder zusammen, nen halben Schlag mehr auf die Muttern - es gab ja auch eine Zeit wo ich keinen Drehmomentschlüssel besessen habe und meine Fahrzeuge sind nie zerbrochen oder auseinander gefallen + auf Reisen schlepp ich eh keinen Drehmomentschlüssel mit - und den Rest wieder montiert....

Endlich! Alles gut!

Fazit:
1. Schaffe dir einen Vorrat an Schrauben und Muttern für das Motorrad an!
2. Nehme eine Valium bevor du mit dem Schrauben beginnst!
3. Bastel dir eine Pappschablone, die den Absturz von Werkzeug und Material in das schwarze Loch verhindert!
4. Stelle dich auf Reisen mit anderen "Schraubern" so doof wie möglich an damit sie dir die Karre reparieren während du dir ein leckeres Essen brutzelst und dich über ihr Gefluche amüsieren kannst! ;)
5. Mache dir bei jeglicher Überlegung zu Zubehör folgenden Satz zur Prämisse: "Was man nicht hat geht nicht kaputt und bedarf keiner Aufmerksamkeit!"

Best!
Nic
 
Zuletzt bearbeitet:
sehr schön geschrieben :)

Zu Punkt 3: ein Handtuch um die Vorderfront, um das schwarze Schrauben und Muttern fressende Loch abzudecken und eine helle Decke unter das Motorrad, um die daneben fallenden Kleinteile wiederzufinden, die dann nicht so weit rollen können.
 
Nächstes mal schraubst du bei mir. Schrauben und auch sonst was das Herz begehrt, alles da.

Und für das schwarze Loch leihe ich einen Lappen.
 
Hallo,
ich fühle mit dir.
So Aktionen wie, ich mache mal ebend, gehen selten ganz glatt aus.
Deine Erfahrungen mit BMW / TT Schrauben kann ich nur bestätigen.
Daher tausche ich wenn möglich und vorhanden gegen normale Innensechskantschrauben in A4.
Gegen das Verbacken von Schrauben, wenn sie in Aluguss etc. geschraubt werden hilft Keramikpaste.
Natürlich nur da wo sie nicht gesichert werden müssen.
Die Quetschmutern sind übrigens nur für den einmaligen gebrauch gedacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut geschrieben, alles schon mal erlebt :)

mal eben geht eigentlich immer schief >>prima:<<
 
Gut geschrieben deine Geschichte.
Ich kann das Erleben von dir mit dem schwarzen Loch an der Font noch toppen - Schraube ist reingeflogen aber unten wieder raus und da ich auf der Strasse vor unserem Haus war gab es da ein Gulli und dreimal dürft ihr raten wo die Schraube langsam aber stetig hingekullert ist !
Übriges der Trick mit dem Magneten geht nach meiner Erfahrung nicht bei Edelstahl Material (ist wohl nicht magnetisch ?).
Ich ahbe mir deshalb im Baumarkt extra so eine 1 m langen Greifarm beschafft.

Gruß KARL
 
Ich ahbe mir deshalb im Baumarkt extra so eine 1 m langen Greifarm beschafft.
Das setzt vorraus dass Du die Schraube schon geortet hast!>>No.1<< Das habe ich noch nicht geschafft... :Facepalm:
Man sollte mal eine Über-Kopf-Hebebühne bauen, dann hängt das Mopped kopfüber von der Decke und nichts fällt mehr in den GS-Rachen. :D

Die beiden hier suchen auch noch ´ne Schraube, wobei der zweite hat sie schon in der Hand, glaube ich:

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T ja, die Lenkererhöhung anschrauben ist mit die meist unterschätzte Aufgabe ☺. In meinem Moped haben sich auch schon mehrere Muttern, Schrauben und Scheiben angesammelt. Mangels Magnetismus des hochlegierten Materials betrachte ich das als Reserve ☺.
 
Ins schwarze Loch sind mir auch schon diverse Muttern, Schrauben und Unterlegscheiben geflogen. Manche rutschten durch alles durch hinunter auf den Boden und rollten dann ins nächste dunkle Eck. Einiges konnte ich wieder selbst herausklauben. Der Rest klimpert wohl eine Weile vor sich hin und findet dann den Ausweg. Wer also hinter mir herfährt und es kommt was helles angeflogen, könnte halt zu den oben genannten Normteilen gehören. Die Torx-Schrauben an so mancher Stelle empfinde ich einfach nur als fehl am Platze. Die 4 von der Tankattrappe als auch die von der Schnabelbefestigung wurden von mir längst gegen die guten alten Inbus-Schrauben in edlem VA ausgewechselt. Abgerissene Schrauben oder unbrauchbare Muttern sind bei meiner GS zum Glück Fehlanzeige. So kann es auch gerne bleiben. Insbesondere den Motor in dem engen Rahmen empfinde ich nicht gerade als schrauberfreundlich. Naja, vielleicht wird es irgendwann ja doch noch mal ein Boxer, sofern ich mich mit dem 19"-Vorderrad anfreunden kann.
 
Bei mir hat mal im Gelände, beim Anlaufen des Lüfters, ein ganzes Schraubensortiment geräuschvoll das Schwarze Loch verlassen. Klöter Klöter!


4. Stelle dich auf Reisen mit anderen "Schraubern" so doof wie möglich an damit sie dir die Karre reparieren
Check! ;)
 
Also von den LED Neblern müsste da auch noch eine Schlummern :D
Habe meine Wunderlich Lenkererhöhung auch erst vor 2 Wochen drangebappt und das war alles easy. Ich war nur erschrocken dass die Schrauben von BMW wegrosten :(
 
Habe meine Wunderlich Lenkererhöhung auch erst vor 2 Wochen drangebappt und das war alles easy. Ich war nur erschrocken dass die Schrauben von BMW wegrosten :(

Vielleicht hat sich das mit der Verpressung der Muttern zwischen den Baujahren geändert!?
 
Könnte es sein, das Wundersam da geringfügig besseres Material hat. Auf jeden Fall sind die Schrauben einwandfrei.
Da liegt auch eine allgemeine Betriebserlaubnis bei, keine Ahnung ob die bei TT auch dabei ist.

b.t.w. ja Gedore oder Hazet, damit macht man nix verkehrt.
Wobei mir beim billigen Proxon die Nusssicherung an der Ratsche gefällt, die bleibt damit nirgends stecken oder fällt ab. Dafür hält das nicht ein Leben lang ;)
 
Touratech spart sich den Aufwand und liefert lediglich ein TÜV-Gutachten.
 
Ganz ohne Last geht es auch bei Wunderlich nicht.

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Keine Ahnung, warum der die Höherlegung damals eintragen wollte. Bezieht sich nicht auf den Lenker, der ist der originale.
 
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