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Rumänien 2011

Christian_GE

Berichterstatter
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1 Oktober 2013
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Ruhrrevier
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www.förmchendiebe.de
Rumänien. Eine doch recht lange Anfahrt, 1730 km, so ohne Autozug o.ä.
Der Verkehr auf der Landstrasse und in den Orten ist ähnlich wie in Ungarn. Den meisten fahren wir zu langsam, obwohl in den Städten nur 50 km/h erlaubt sind und wir vorher oft gewarnt worden sind, die Geschwindigkeit auch wirklich einzuhalten, werden wir immer wieder zügig überholt.
Auch auf der Landstrasse sieht es genauso aus, die vorgeschriebenen 90 km/h hält hier niemand ein, wobei wir auch kontrollierende Polizei gesehen haben, jedoch wird auch hier mit Lichthupe vorgewarnt, dann sind alle zahm.
Wir fahren durch viele kleinen Städtchen, die teilweise ganz schön heruntergekommen sind und dann sehen wir wieder prunkvolle Häuser.



Langsam kommen wir den Bergen, die wir nur in weiter Ferne an der Grenze gesehen haben, näher.
Als wir die E70 verlassen wird es endlich interessanter, die Strassen werden kurviger,
der Verkehr läßt nach, in einzelnen Dörfern sehen wir Störchennester auf den Strommasten, Wald beginnt, wir kommen in die Berge.
Am Stausee Lacul Gozna haben wir an einem Restaurant angehalten, unsere Bestellung konnten wir auf deutsch aufgeben, das hat uns sehr überrascht, denn so einfach hatten wir es uns nicht vorgestellt, Tina hatte sogar vorher einen kleinen Zettel vorbereitet mit Übersetzungen.


An dem Stausee gab es eine riesige Lounge zum Entspannen, leider leer, vielleicht ist es zu kalt oder noch keine Saison.



Wir fahren weiter, die eh schon schlechte Strasse wurde noch schlechter, im Reiseführer stand etwas von Naturstrasse, doch erst kam Kopfsteinpflaster, dann Asphalt, danach Schotter mit Lehm, aber alles machbar mit unseren vollbepackten Motorrädern, wenn auch nur sehr langsam, Hechlingen sei Dank bewältigten wir bergauf und bergab viele Kehren und Serpentinen mit Bravour.

Den vorgeschlagenen Campingplatz in Mehadia hätten wir fast übersehen. Am Ortsende versteckten sich viele Campinghütten hinter einem Restaurant in einer Senke. Wir entschieden uns hier zu bleiben, die Luxushütten mit Dusche/WC, Kühlschrank und TV für 30€, sogar mit einen Swimmingpool.





Da uns zum Frühstück Brot fehlt, fragten wir nach einem Lädchen oder Backstube,
an der Rezeption erklärte man uns den Weg, aber an der beschriebenen Stelle sahen wir nichts, also marschierten wir auf den Hof und fragten nach, wir waren tatsächlich richtig, nur hatte die Bäckerei keinen Verkauf, eigentlich, denn man hat uns zwei Brote für zwei Lei verkauft, Glück gehabt. (1 Lei ist ca. 0,23 €)
Zu Abend wollten wir nicht im Restaurant essen und machten uns eine von Tina aufgepeppte Tütensuppe mit frischem Brot vor der Hütte.

Der nächste Morgen begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein aus einem wolkenfreien Himmel. Wir verlassen unsere Luxusherberge Richtung Herkulesbad. Der Kurort war früher einmal sehr prunkvoll und beliebt, die im Wiener Barock errichteten Villen sind heute leider Ruinen und die Natur rückt näher. Da ich den Abzweig zur Hauptstrasse verpasse, drehen wir eine Extrarunde durch den Ortskern. Erst jetzt sehen wir den Ort hautnah, ein großes Hotel wurde direkt über der Strasse gebaut, war bestimmt früher ganz toll, da es sehr heruntergekommen ist, aber immer noch im Betrieb, macht es heute eher keinen guten Eindruck.
Wieder auf der Hauptroute folgen wir dem Flußlauf auf einer holprigen Strasse mit wenig Verkehr, wir kommen gut vorwärts.



Der Reiseführer rät zum Auftanken in Targu –Jui, weil es sonst knapp werden könnte. Doch mittlerweile sind zwischen den beiden Städten Targu-Jui und Petrosani (ca. 60 km) neun Tankstellen aufgebaut, dabei ist der Reiseführer erst drei Jahre alt.
Meine These, die ich aufgestellt hatte, was den Zustand der Strassen angeht, entfällt mit der Fahrt nach Petrosani.




Ich dachte je kleiner die Strasse, um so schlechter der Belag, aber die 60 km auf der E79, also auf einer recht großen Strasse, war so was von schlecht, daß wir fast alle Fahrzeuge mühelos überholen konnten oder wir vorbei gewunken wurden.
Die kleine Strasse nach Obarsia Lotrului, wo wir den nächsten Campingplatz finden sollten, hatte es in sich. Die Paßstrasse zog sich 25 km bis zur Paßhöhe über einen ständig wechselnden Belag, da gab es feinen Asphalt, Schotter, Schlaglöcher so groß wie Waschbecken, festgefahrene Lehmdecke mit geteertem Mittelstreifen. Wir hatten keine großen Mühen mit diesen Furchen und Gräben und kamen gut auf dem Sattel an. Auf der Paßhöhe werkelten die Straßenbauer mit großem Gerät, jetzt war uns klar warum die Strasse in diesem schlechten Zustand war, denn für 10-Tonner ist sie nicht geeignet.



Dann rollten weiter und überqueren eine Landesgrenze, die letzten 10 km bis zum Campingplatz fuhren wir auf einer frisch geteerten Strasse, na geht doch.
Die Unterkunft hatten wir aus dem Reiseführer, von einfachen und kleinen Hütten war die Rede, stimmt aber daß die Hütten auch noch oll und zerfallen sind, damit hatten wir nicht gerechnet. Wir gingen zur Rezeption, der Ort Obarsia Lotrului bestand nur aus diesen paar Häusern, die zum Campingplatz gehörten und wo sollten wir jetzt noch hinfahren.



Eine freundliche Frau zeigte uns die Duschen und das WC, alles sauber und rein.
Eine Kleinigkeit hatte sie uns aber verschwiegen, die wir erst am Abend bemerkten, wir waren nicht alleine, alle anderen Hütten und Zimmer waren auch belegt, von den Straßenarbeitern, und so teilten wir uns zwei Duschen und ein Klo mit acht fremde Kerle.
Da wir davon nichts wußten, checkten wir ein, entluden die Bikes, denn wir wollten noch eine kleine Runde fahren, die Gegend erkundschaften. Beim Abschließen der Hütte bemerkten wir, daß das Schloß nicht schließt und einen Schlüssel gab es auch nicht, nun ja.
Wir machten uns auf den Weg zu einer kleinen Runde um den Vidrasee, der südliche Weg war geteert, der nördliche nicht, wobei dieser auch nur in der Karte eingezeichnet war, im Navi nicht. So ließen wir uns überraschen. Wir folgten der 7A Richtung Osten und danach immer am Seeufer entlang, durch die verlassenen Stadt Vidra, wo eine riesige Hotelruine steht, hier gab es auch mal bessere Zeiten.



Die Strasse wird schlechter bis schließlich nur noch Schotter übrig blieb.
Dann stehen am Straßenrand Schilder, daß wir hier fotografieren dürfen, wir schauen uns ratlos an. An der nächsten Kurve stehen wir vor einer bewachten Schranke der Lotru-Ciunget Hydroelectric Power Station*. Im Reiseführer stand, daß wir den Schrankenwärter um Durchfahrt fragen können und so taten wir dies auch, wir konnten kein rumänisch er kein englisch, mit Händen und Füßen erklärten wir, wohin wir möchten und so ließ er uns auch passieren. Hinter der Staumauer ändert sich das „Straßen“-Bild schnell, ein zerfurchter, schlammiger, matschiger Weg lag vor uns,



den wir ohne große Probleme mit leichtem herantasten bewältigen konnten, nach 500 Metern wurde es dann besser. Danach war es sehr abwechslungsreich, so durchfuhren wir Schotter und Matsche, Sand und Lehm, danach Schotter mit Sand und in den Kehren meist noch kleine Bachläufe. Wir machten in einer Kurve halt und fanden einen Donnerbalken, mitten im Wald, so ein Zufall. Zum Schluß standen uns auch noch Holzfäller im Weg, so war der Weg mit viel Rindenmulch übersät.




Als wir an unserer Hütte ankamen, sahen wir aus, als hätten wir an einer Rallye teilgenommen, aber wir hatten alles gut überstanden ohne Sturz und Blessuren.



So reihten wir uns in die Schlange der Warteten für die heiße Dusche ein und genossen im Restaurant ein typisch rumänisches Gericht: Pommes mit Würstchen und Bier.
Da ein Schloß in unserer Unterkunft nicht vorhanden war, mußte ein Spanngurt andere Dienste leisten.
 
Nimm es wie es kommt, daß es aber fast den ganzen Tag regnen wird,
gerade heute wo 60 km Feldweg auf dem Routenplan standen, ist nicht schön. Aber der Reihe nach.
Der Wecker ging um halb sieben. Das Bad war natürlich besetzt und so packten wir unsere Siebensachen ein und dann auf die Bikes.

Die Nacht war kalt in der nicht geheizten Hütte und das kleine Thermometer an der Q zeigt eine einstellige Gradzahl an, wir bekommen doch wohl keinen Schnee! Nach einem kleinen Frühstück im Restaurant, ging es um 8 Uhr auf die Bikes Richtung Sibiu (Hermannstadt). Wir folgten auch heute wieder dem Reiseführer, der als gutausgebaute Feldweg war mittlerweile geteert, die Strasse hatte aber auch einige Gefahren



dann bogen wir ins Frumoaso-Tal ein und fuhren auf einem zweispurigen Feldweg weiter. Da es über Nacht geregnet hatte, war der Weg teilweise sehr weich und feucht, gut daß wir gestern geübt hatten, denn jetzt mit dem Gepäck war es nicht einfach.




So fuhren wir durch fast unberührte Natur, vorbei an Weiden und Höfen, sowie Wochenendhäusern und Schutzhütten. Die Streckebeschilderung mit dem GPS war top. So in der Mitte unserer Route begann es zu regnen, anfangs nur leicht, dann immer heftiger, die Fahrt durch den Wald über Feldwege wurde immer schwieriger und so kam es zu einem Rutscher vom Kälbchen, das Hinterrad ging einfach weg auf der matschigen Furt. Nachdem ich eine geeignete Stelle zum Abstellen gefunden hatte, hoben wir zusammen die F auf, nichts dran nur dreckiger, Glück gehabt ;-) . An einer Stelle mußten wir anhalten, ein Traktor versperrte uns den Weg, also machten wir die Motoren aus und warteten. Ein Arbeiter kommt auf uns zu und spricht uns an, doch wir haben ihn nicht verstanden „Sprechen Deutsch?“ Jawohl, das verstehen wir, und so kommen wir ins Gespräch. Er ist Schlachter und hat in Osnabrück bei Tönnies-Fleisch gearbeitet und Schalke kennt er natürlich auch, wie klein doch die Welt ist.
Weiter geht es durch den Regen. In einer Holzhütte finden wir ein trockenes Plätzchen und machen Rast.



Förster kommen vorbei und winken. Wir erreichen den Skiort Paltinis (106N).



Ab hier nur noch Asphalt, na ja fast. Durch kleinere Örtchen, u.a. das Örtchen Cristian mit 19 Storchennestern, erreichen wir die Schnellstrasse 7, kurz vor Sibiu auf die 106B Richtung Ocna Sibiului.



Hier sollte unser Ziel sein, doch leider finden wir die angegebene Unterkunft nicht. Im Ort wird viel gebaut und umgebaut, vielleicht ist Campingplatz Opfer des Umbaus geworden. So befragen wir das Navi, 35 km nördlich befinden sich der nächste Campingplatz, er liegt auch noch auf unserer Route, also Los! Unterwegs denke ich „Nimm es wie es kommt!“
Den Campingplatz in Blajel finden wir ohne große Mühen, wobei wir die Einfahrt erst 75 Meter vorher sehen. Sehr nett und gastfreundlich werden wir mit Handschlag und Kaffee begrüßt. Ein Holländer betreut den Platz im Sommer, im Winter kehrt er nach Nijmegen zurück, weil in Rumänien zuviel Schnee liegt und es mit minus 30 Grad zu kalt ist. Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, kommt die Sonne raus, so machen wir uns auf den Weg nach Biertan, dort besichtigen wir eine Kirchburg (1492-1516) mit drei Festungsringen.





Zurück am Campingplatz machen wir uns Nudeln mit Tomaten-Zwiebeln-Knofi-Würstchen-Käse-Sauce, dazu zwei Ursus.





Am Morgen hat uns der Regen geweckt, egal,wir packen alles zusammen und laden es auf die Mopeds. Beim Frühstück wurden uns die aktuellen Wetterdaten überreicht, es sah gar nicht so schlecht aus und so konnten wir nach einem ausgiebigen Frühstück trocken aufsteigen, ganze 260 km blieb es so. Und so ging es von Medias nach Carta über kleinste Strassen und Furten.


Die Route lt. Reiseführer sollte mit einer kleinen Fähre über den Fluß Olt gehen, da wir die Fähre nicht fanden, drehte ich um, um sie bzw. den Abzweig zu suchen, leider war mein Ausritt ins Grüne bei aufgeweichtem Boden nicht so gut. Das Hinterrad rutscht kontrolliert weg und die vollbeladene GS liegt in der Wiese, beim Absteigen verdrehe ich mir das linke Knie und Tina ist außer Sicht- und Hörweite – So eine Scheiße!!!!!!!!!
Helm ab, Jacke aus, Gepäckrolle runter, lange gehupt vielleicht hört Tina mich.
Mit einem Schrei und Schmerzen die Q in den Stand gewuchtet, angeworfen und mit Gas- und Kupplungsspiel aus der Furche auf den Hauptweg geschoben.



Die Rolle, Helm und Jacke geholt, alles aufgeladen. Wir fuhren den Weg zurück und suchten eine andere Möglichkeit über den Fluß zu kommen. Die Schmerzen hielten sich beim Fahren in Grenzen und so machte mir der schlechte Weg mit knöcheltiefen, riesengroßen Pfützen auch wenig aus.


Wir biegen auf die 7C ein, die Hochstrasse Transfagarasan, 35 km Kurven pur, von 300 auf 2000 m/NN, es soll der höchste asphaltierte Paß sein, der nur von Juli bis Oktober schneefrei ist. Die Straße windet sich unterhalb der Seilbahn, immer höher und höher.




Die letzten 500 Meter bis zur Bergstation fahren wir im dichten Nebel, die Sicht gerade mal 25 Meter, die vielen bunten Büdchen erkennen wir nur schemenhaft und so rollen wir durch, bleiben nicht stehen und fahren in einen kurzen Tunnel, der nur im Sommer geöffnet ist. Wir erreichen die andere Bergseite bei strahlendem Sonnenschein,



sodaß wir erst einmal Rast machen. Das Knie schmerzt beim Auf- und Absteigen, aber noch geht’s. Schnell geht es über Serpentinen abwärts und wir erreichen den Stausee Vidraru. Zunächst schlängelt sich die Strasse schön asphaltiert um jeden Seezipfel, doch die gute Teerdecke endet schon bald und eine Schlaglochpiste beginnt. Es ist zeit- und nervenraubend wenn man nicht vernünftig vorwärts kommt. Selbst unbeladen wäre das hier kein Vergnügen. Die vor uns fahrenden Autos fahren noch langsamer und weichen den Löchern waghalsig aus, in dem sie ohne Vorwarnung auf die Gegenseite fahren, da wird das Überholen noch schwieriger. So ziehen sich die 15 km bis zur Staumauer wie Kaugummi, erst kurz vorher wird der Belag wieder besser.


Wir kommen unserem Ziel Brasov immer näher. Die E 574 Richtung Norden, durch Campulung die Berge hinauf. Doch den schönen Ausblick sehen wir nicht, da wir mal wieder unsere Regensachen überziehen müssen. Die graue Front hüllt den ganzen Berg ein, so erwischt uns der Schauer an der ersten roten Ampel seit Tagen, na toll. Weiter geht es durch die Skiorte Rucar und Fundata, nach Bran. Wir blicken nur kurz auf die Burg Draculas und düsen weiter. Der Regen hört auf und die Sonne kommt raus, schnell wird alles trocken. Das ursprünglich geplante Ziel Sinaia fahren wir nicht an, zumal das Wetter nicht zum Zelten einlädt, zum anderen ich nicht weiß, wie sich mein Knie verhält. Daher steuern wir den Campingplatz im Stadtteil Darste an. Wir fahren durchs Zentrum der Großstadt Brasov, auf bis zu 6-spurigen Einbahnstrassen nähern wir uns unserem Ziel. An der Rezeption teilt man uns mit, daß wir nur zwei Nächte bleiben könnten, wir aber gerne drei bleiben würden, weil es hier soviel zu sehen gibt. Nach einem kurzen Hin und Her mischt sich eine Dame ein, die sich später als Chefin rausstellt, und wir bekommen unsere Campinghütte mit Dusche und WC für 120 Lei pro Nacht. Die Campinghütte ist ein kleines Häuschen mit vier Eingängen, klein aber fein, die Betten sind getrennt, der Fernseher hängt an der Wand, die Nachtkonsole steht auf dem Kühlschrank. Wir richten uns ein und laden alles ab. Die Dusche und das WC sind in einem, sodaß beim Duschen alles naß wird, egal gehen wir halt ins Haupthaus.

Wir machen uns frisch und gehen ins Restaurant. Die Karte ist auf englisch und rumänisch, na ja, irgend etwas werden wir schon finden. Die Hühnerbrust mit Gorgonzolasauce mit Pommes, sowie das Schnitzel nach Art des Hauses (mit Zaziki und Käse überbacken). Beides war sehr gut und lecker, hatten wir gar nicht erwartet.
 
Boah der Christian -- mit dir fahre ich auch am Liebsten
Schöner Bericht, schöne Bilder.
Ich will auch ....
 
Ein absolut toller Reisebericht!!
Danke!
Klasse ich warte sehnsüchtig auf Fortsetzung!*daumenhoch*
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja lässt sich sehr schön lesen.
 
Liest sich gut!
Schön weitermachen!
Die Örtlichkeiten kommen mir sehr bekannt vor, schreibe selbst gerade einen Rumänien-Bericht.
 
Liest sich gut!
Schön weitermachen!
Die Örtlichkeiten kommen mir sehr bekannt vor, schreibe selbst gerade einen Rumänien-Bericht.
Deine Berichte werden auch immer gerne gelesen. Auch deine Page ist gut gelungen. Jungs weiter so.>Spannend>>
 
Spannender Bericht! :)
Da bekomme ich richtig Lust und es kribbelt schon in der rechten Hand...;)

Vielen lieben Dank!:)

Liebe Grüße,
Jürgen
 
Wir fahren nach Rasnov, dort können wir eine schöne Burg besichtigen. Auf dem Weg dorthin halten wir an einer Apotheke, Ibuprofen gegen die Schmerzen gekauft.
Über der Stadt thront die Burg, anno 1215 vom deutschen Ritterorden gebaut, der kostenlose Parkplatz ist unterhalb am Fuß vom Berg. Hinauf geht’s knieschonend mit einer Bimmelbahn,


langsam erobern wir die größte Festungsanlage Südtranssylvanien.



So geht es hinauf zum 360°-Rundumblick





Auf dem Campingplatz gibt es einen überdachten Speisesaal mit vier Grillplätzen, eiserneren Stühle und Tische mit Tischdecken.Auf dem Rückweg von der Burg hielten wir noch kurz bei real,- an. Heute wird gegrillt.
Während ich den Grill aufbaue, schnibbelt Tina den Salat, wie immer zündet die Kohle nicht sofort, etwas Spiritus hilft. Dann noch die ideale Höhe vom Rost zum Grillgut finden, Fertig. Langsam füllt sich der Raum.




Ein rumänisch Paar macht sich gegenüber breit, wir kommen ins Gespräch, mit gebrochenem englisch aber es geht. Sie kommen aus Bukarest, er war schon mal in Bonn zum Bridge-Turnier, beide haben schon Leipzig und Gera besucht, wir nicht, darüber wundern sich beide. Dann wird es interessant, neben mir wird auch ein Feuer vorbereitet, über die ganze Fläche (70x45 cm) wird alles Mögliche ausgeschüttet. Zuerst werden Kunststoff-Abfälle, wie Mars oder Snickers Papier verstreut, darauf kommt Baumholz, was halt so auf der Wiese vor dem Haus lag, dann Holzscheite und Holzkohle mit ein paar Grillanzünder. Ich rolle mit den Augen und staune nicht schlecht, während unsere Frikadellen auf dem kleinen mickrigen Grill auf Kokosnussschalen dahin brutzeln, entfacht die Alte ein Flammeninferno, kein Wunder bei den Zutaten. Zum Glück ist der Sog des Kamins sehr groß und nichts zieht zu uns rüber. Dann stochert die Alte wieder rum und läßt das Feuer nicht in Ruhe wirken, massenweise Holzkohle wird nun draufgekippt und zwischendurch immer wieder mal ne Plastikflasche. Ich muß lachen und schüttel mit dem Kopf, was geht denn hier ab! Unglaublich! Der Smalltalk von gegenüber möchte nun wissen, warum ich lache, ich sagte ihr, daß man bei uns so kein Feuer machen darf, dafür wird man weggesperrt. Die Alte versteht natürlich kein Wort und so mußte übersetzt werden, sie schaut mich an und macht weiter als wäre nichts passiert. Als die Fläche lodert und glimmt, wird uns schnell warm, unser Essen ist gerade fertig, da fängt die Sippschaft der Alten an und bringt massenweise Frikadellen, Bauchfleisch, Schnitzel, Hähnchenschenkel, Champignons und und und ran. Während wir gemütlich essen, geht nebenan die erste Fuhre weg, schade das hätten wir uns auch gerne angesehen, dieses „Mannschaftsessen“ , denn der Alten haben sechs Personen ständig irgend etwas gebracht oder gereicht, aber an den Grill hat sie niemanden dran gelassen, langsam wird uns klar, daß die Alte zu Hause ihren Ofen auf diese Weise gut feuern kann, aber grillen macht sie zum ersten Mal, denn für die zweite Lage reicht die Glut nicht mehr aus, wie auch Plastikflaschen haben keine! Nun kriecht sie in den Ofen rein, Tina macht eine Bemerkung „Sieht aus wie die Hexe von Hänsel und Gretel.“
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Ich muß mir ein lautes Lachen verkneifen. Sie versucht das was noch da ist, neuanzustecken mit weiteren Plastikabfällen, mmh lecker, würg!
Die noch massenhaft verpackten Fleischpakete werden weggeschafft und das halbdurchgegrillte in Schüsseln gelegt, Mahlzeit! Die Bagage verschwindet, welch eine Ruhe. Auch wir packen unsere gespülten Sachen ein und fühlen noch einmal die Restwärme. Mit etwas Geduld wäre bei uns noch die eine oder andere Wurst gar geworden, jedoch bei der Alten war schon alles kalt. Unsere Kohle mag mickrig aussehen, jedoch sind wir die besseren Griller!

Der Sonntag startet mit . . . .
. . . . Regen, doch schon nach dem Frühstück hört es auf und wir fahren nach Bran, aber nicht den direkten Weg, sondern über Predeal, ein Skiort. Hier ist die Straße kurvig und gut, so macht es viel Spaß. Wir tanken auf, mittlerweile mit 98 Oktan oder höher, dieses Klingeln bei der Beschleunigung ist nicht gut. So erreichen wir Bran, die Dracula und Vampire Hochburg, Sinnbild für alle Dracula Schlösser.





Bei schönstem Sonnenschein lassen wir uns in einem Restaurant nieder, die Q parkt auf der Straße in einer Einfahrt, die Besitzer sind nicht da, aber eine Parkgebühr wird trotzdem fällig, so bezahlen wir für zwei Stunden. Wir bestellen aus der Karte etwas typisch rumänisches, ähnlich dem irischen Stew, gemischtes Gemüse mit Lamm oder Schwein. Es war sehr lecker, gut und reichlich.
Nachdem ein kleiner Schauer über unseren beschirmten Platz vorbei zog, fahren wir weiter.


Bei real,- halten wir noch mal an und kaufen ein, denn hier haben die Läden auch am Sonntag auf.



So befeuern wir den Grill im Speisesaal, diesmal bleiben wir alleine, schade.


Wir beschließen eine weitere Nacht hier zu bleiben, lt. wetter.com soll es schöner werden, hoffentlich.

Leider paßt es nicht, beim Kaffeekochen fängt es schon wieder an, so ein Mistwetter, dabei ist doch der Juni der regenreichste Monat in Rumänien und nicht der Juli, so macht der Urlaub nun wirklich keinen Spaß. Nun warten wir in unserer Hütte auf schönes Wetter. Da wir immer noch gut im Zeitplan liegen und ich mit dem lädierten Knie keine Offroadaktionen mehr machen möchte, ist jetzt eh mehr Luft im Plan.
Gegen 12 reißt der Himmel auf und die Sonne kommt raus. So starten wir mit zwei Bikes Richtung Sinaia, die ersten 40 km sind echt nervig, die große Straße und der viele Verkehr, noch dazu steht an jeder Ecke eine Streife – Montag morgen halt. Nach dem Abzweig hinter Sinaia auf die 71, hier wurde der Verkehr besser, die Straße kurviger. In Glod biegen wir in die 714 ein, das Örtchen ist schon merkwürdig, alles kaputt und dreckig, dann wieder aufgeräumt mit gesammelten und gehorteten Steinen. Man denkt an ein Ghetto und arme Leute, aber dafür stehen dann doch zu viele Satellitenschüsseln und Leute mit Handy am Ohr rum. Die Strasse wird schlechter, nur noch einzelne Teerfetzen sind zu sehen.



Da ich nicht im Stehen fahren möchte, kann ich nicht weit vorausschauen, so sind wir langsam unterwegs, aber es geht. Die Straße wird zum besseren Forstweg, als wir Rast machen, kommen ein Pferdefuhrwerk vorbei und ein Waldarbeiter mit einer Axt. Wir fahren weiter durch den tannenreichen Wald,



an einem Abzweig fahren wir zum See Balboci, wo wir an einer Herberge zu Mittag essen. Im Reiseführer stand etwas von Bauersuppe, die man unbedingt probieren sollte. Die Ciorba de Burca mit Kutteln, Sahne und Knoblauch ist sehr lecker und leicht säuerlich, das weiße Fleisch sieht schon komisch aus. Wir fahren weiter bis ans Ende des Sees, hier gibt es eine kleine Schlucht, dahinter Wiesen auf denen man zelten könnte,




wobei man unbedingt ein paar Regeln beachten sollte, denn hier gibt es Bären. Wir kehren um, fahren zurück, an der Herberge vorbei bis zum Abzweig, dann Richtung Sinaia. Der breite Weg war so wie wir es schon gewohnt waren, viele Löcher, mit Schlamm und Matsch, Forstweg halt.
 
Es gibt ihn doch noch, den Morgen ohne Regen!!! :y:
Heute wird das Kälbchen zum Packesel. Wir verpacken alles wie gewohnt, nur die Gepäckrolle kommt heute auf den Soziusplatz vom Kälbchen.
Wir verlassen Brasov zunächst über kleinere Sträßchen Richtung Sfantu Gheorghe und dann weiter nach Bicaz. Auf den größeren Straßen geht’s dann auch zügiger voran, der Verkehr hält sich in Grenzen, so machen wir nach 160 km Rast an einer kleinen Bar. Das Mittagessen fällt dann leider aus, da zur Zeit Stromausfall ist, so gibt es warmen O-Saft und Brote aus dem Tankrucksack. Und dann kam er doch noch, leise von links hat er sich rangeschlichen, erst hinter dem nächsten Hügel sichtbar in voller Pracht – der Regen.


Ab Gheorgheni wird die Straße 12C wieder kleiner und obwohl hier Schilder stehen, daß 10 Tonner hier nicht lang dürfen, kommt uns auf der Strecke ein 40-Tonner entgegen. Das sind hier so Dinge, die stören niemanden, so wie viele andere Dinge.
Wir erreichen den rotschimmernden See *Lacul Rosu*, leider immer noch im Regen. Bilder machen fällt aus, genauso wie der Halt in der Bicaz Schlucht. Den Campingplatz finden wir schnell, er gehört zu einem Hotelkomplex, einige Hütten stehen am bewaldeten Hang direkt am See. Die Hütten sind für vier Personen, über eine Treppe kommt man in die oberer Etage, WC und Dusche sind gegenüber auf der Strasse, allerdings öffentlich für jeden zugänglich. Haben wir uns schon zu schnell am Luxus gewöhnt? Egal, wir bleiben.
Die Motorräder werden entladen , die Unterkunft besetzt, die Sonne kommt raus, also wieder rauf auf die Bikes und Ausschau halten nach einem Restaurant,



das aber nach 25 km Richtung Norden nicht kommt und so drehen wir wieder um. Die Straße zurück, an kleinen Örtchen vorbei, an einem Mini-Laden halten wir an und kaufen fürs Frühstück ein. In einem Ort lese ich das Schild „Pension Intim“, schade daß wir schon eine Unterkunft haben :D
Zurück am Campingplatz machen wir uns frisch und besuchen das Restaurant am Hotel. Grillteller mit Pommes und Salat, dazu zwei Bier, na geht doch. Lecker war es, und so fallen wir satt ins Bett.
Das Küchenregal
das schwimmende Hotel gehört auch zum Hotelkomplex dazu.


Der Mittwochmorgen weckt uns mit Sonnenstrahlen und wolkenfreiem Himmel, na geht doch. Der Reiseführer verspricht eine Tour in den mautpflichtigen Nationalpark, dann über Feld- und Forstwege zurück. So geht es durch das kleine Dörfchen am See, langsam klettern wir die nun doch nicht mautpflichtige Straße bis auf 1000 Meter hoch. Von hier hat man eine schöne Aussicht, es sieht fast so aus wie im Sauerland.




Wir schaukeln die marode Straße runter bis Durau, hier beginnt ein einspuriger Forstweg, vorbei an Bauerhöfen.
Plötzlich durchquert ein Bach unsere Route, davon stand im Reiseführer nichts, aber Bachdurchfahrten hatten wir gestern noch geübt auf der Rückfahrt vom See Balboci,


war ganz einfach und toll.


Also ein kurzer Blick nach vorn und los in den gut sechs Meter breiten Bach oder ist es schon ein Fluß? Egal, nach gut ¾ wird es tiefer und ich stecke mit dem Vorderrad fest.




Nasse Füße müssen eigentlich nicht sein. Und schon schießen mir Gedanken vom Endurotraining durch den Kopf, unbekannte Gewässer erst zu Fuß durchlaufen, dann losfahren. Ja Ja. Das Wasser steht bis zur Achse, also tief Luftholen und mit Schwung losfahren, dabei auch noch ans Knie denken, das schon fast wieder tiptop ist. Das mit dem Schwung hat nicht so gut funktioniert, das Hinterrad gräbt sich immer tiefer ins Bett ein. Ich mach die Q aus, Tina kommt angelaufen, fragt wie sie helfen kann, Ja mach Bilder! Langsam kämpfe ich mich durch den Bach ans andere Ufer, die Kupplung qualmt und stinkt, sodaß mir vom beißenden Geruch schlecht wird.




Irgendwann ist das Hinterrad aus dem Loch raus, aber die Q steht jetzt parallel zum ansteigenden Ufer, mir fehlt der Schwung. Tina steht mittlerweile im Bachlauf, zieht und zerrt, schiebt und drückt bis das Vorderrad schon fast wasserfrei am Ufer steht, gleich haben wir es geschafft.


Da kommt ein 4x4 Jeep mit zwei Förstern vorbei, ich steige ab und so schieben wir zu viert die dicke GS aus den Fluten.


Wir bedanken uns bei den Männern und fragen ob die Straße nach Telec führt. Ja ja , aber erst noch die andere Maschine rüberholen, so fahre ich soweit es geht in den Bach, steige ab, mir läuft das Wasser in den Stiefel, uuhh ist das kalt, mit vereinten Kräften kommt auch die Kleine ans andere Ufer. Jetzt erst einmal durchschnaufen und dann geht’s weiter.


Die Förster teilten uns noch mit, daß in einem Kilometer eine weitere Bachdurchfahrt kommt, wir hoffen daß es besser wird, sonst hätten sie es uns bestimmt gesagt. Der Kilometer zog sich, aber dann die Erleichterung, diesmal war es wirklich nur eine kleine, flache Bachdurchfahrt. Die weiteren 20 km zogen sich schön durch den dichten Wald, kreuz und quer, rauf und runter, hin und her, zickzack durchs Grüne, einfach nur schön.


Nur eine kleine Matschdurchfahrt bringt mich zum Schlingern, weil ich einen Stein im Dreck übersehen habe, aber sonst wäre alles nur Kindergeburtstag gewesen :p
In Telec erwartet uns ein einfaches Dorf mit maroden Straßen, es macht keinen Spaß mehr Schlaglochslalom zu fahren. So kürzen wir die Tour ab und nehmen den kürzeren Weg zum Lacul Rosu und der Schlucht von Bicaz. Durch die tief eingeschnittene Schlucht der 10 Kilometer langen Bicaz-Klamm (Cheile Bicazului), deren Felswände zum Teil über 100 Meter senkrecht empor ragen, führt eine wildromantische Paß-Straße,



leider mit vielen bunten Lädchen, die nur Klimbim verkaufen zugepflastert, hinauf zum Roten See (Lacul Roșu). Dieser wurde im Jahre 1837 durch einen Erdrutsch aufgestaut. Noch heute ragen eindrucksvoll die morschen, rotschimmernden Stümpfe der Bäume aus dem See. Wir stellen die F an einem Parkplatz ab und fahren die Klamm zu zweit auf der Großen rauf und runter, sodaß Tina Bilder schießen kann. Hier sieht es aus, wie in einem Karl-May-Film.




Wir holen die F ab und fahren zum Roten See hoch, hier stehen einige Imbiss-Buden.
Wir entscheiden uns für die mit der Bilder-Speisekarte, dann fällt uns die Bestellung leichter. Zweimal Langos, 1 Stück Fleisch, Cola und Kaffee, na das war aber einfach. Das Essen wird gebracht. Wer hat das alles bestellt? Zwei riesengroße Langos gut belegt und ein riesiges Steak mit Brot.
Wir sind froh, daß wir nicht direkt neben den Bikes sitzen, denn ab und zu kommt ein Wölkchen von der stinkenden Qpplung rüber, bäh, igitt.
Pappsatt bewegen wir uns über den Platz und bewundern weitere bunte Büdchen mit allerlei Unnützem, jedoch an einem Stand bleiben wir stehen, hier werden Teigspieße langsam über Holzkohle gedreht und gegrillt, später erfahren wir, daß das rumänischer bzw ungarischer Baumkuchen ist – Kürtöskalács.



Natürlich haben wir einen gekauft. Dann fahren wir zurück zum Campingplatz. In Bicaz kaufen wir noch etwas ein. Den Abend lassen wir ruhig ausklingen. Das Abendessen fällt aus, wir sind immer noch soo satt.
 
Es geht weiter. Der Wecker geht wie jeden Morgen um halb sieben. Zusammenpacken und gleichzeitig Frühstück vorbereiten, klappt immer besser. Gegen halb zehn haben wir alles zusammen, die Rolle ist wieder auf der Q verzurrt, los geht’s.


Die vorgeschlagene Tour vom Reiseführer habe ich geändert, zu lang scheint mir die Etappe, in der Mitte sollten wir noch einmal Halt machen, Sovata heißt unser heutiges Ziel. So fahren wir die Straße Richtung Norden am See entlang und biegen nach Borsec ab. Auf der 12 verlassen wir die Berge, kurz vor Gheorgheni kommen wir wieder auf die geplante Route, dort hängen dunkelschwarze Wolken, Glück gehabt.


Daß wir auf der Landstraße nicht die Schnellsten sind, ist nicht weiter schlimm, die Bikes sind schmal und oft machen wir auch Platz, sodaß es keine Probleme gibt, aber das ich angehupt werde, wie ein Hund am Straßenrand, das geht zu weit und so beschleunige ich durch, sodaß der Huper direkt in den Gegenverkehr steuert, erst in letzter Sekunde mache ich Platz und laß ihn rein, das war hoffentlich eine Lehre für ihn. Die 13B sah auf der Karte so unspektakulär aus, dabei entpuppt sie sich als schöne Paßstraße, schlängelt sich bis auf 1300 Meter hoch und an der anderen Seite wieder runter. In den Dörfern sehen wir auch hier immer wieder Storchennester. Hinter einer Kurve sehen wir einige Kühe, dann stehen zwei Rindviecher mitten auf der Straße und saufen aus den Pfützen. Hier sieht die Gegend wieder ganz anders aus, ähnlich wie in Schweden. So erreichen wir gegen Mittag unser Ziel Sovata. Der Ort sieht eigentlich nicht zum Verweilen aus und der Campingplatz, den ich im Navi gespeichert hatte, hätten wir fast übersehen, erst kurz vor der Einfahrt steht ein Schild. Schon an der Einfahrt steht ein schönes achteckiges Haus aus Holz und man erkennt eine große Wiesenfläche und viele Blumen. Von der Straße aus, war dieser Platz gar nicht einzusehen und so etwas haben wir gar nicht erwartet, da der Ort so nach nichts aussieht, aber es sollte noch besser kommen. Ein Mann kommt auf uns zu und begrüßt uns mit Handschlag und er spricht deutsch.


Zehn Hütten stehen unter kleinen Tannen und wunderschöne Blumenbeete davor. Dusche und WC sind am Ende der Liegewiese in einem Haus mit Kochmöglichkeiten und Kühlschrank untergebracht, alles ist sehr sauber, hier bleiben wir gerne. Die Sonne kommt raus und man sagt uns, daß jetzt der Sommer wieder kommt. Wir entscheiden uns für eine Campinghütte, die mit einem großen Doppelbett und einem Einzelbett ausgestattet ist, sowie einem Waschbecken. Der Reiseführer beschreibt in der Nähe einen salzhaltigen See, den Bärensee. Bereits 1596 ist die heilende Wirkung des salzhaltigen Wassers beschrieben. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildete sich durch den Einsturz einer Doline ein etwa 5 ha großer See, der Lacu Ursu . Dieser ist bekannt durch das Phänomen der Heliothermie, wobei das Salz im besonderen Ausmaß die Sonnenwärme speichert, sodaß die Wärme von unten nach oben steigt. Doch zunächst gehen wir in die City, wir finden eine Pizzeria mit Biergarten. Danach fahren wir zum Badeort.



Hier brummt der Bär, wieder sind viele Klimbim-Büdchen aufgebaut, sowie viel große Hotels und Heilbäder. Wir schließen die Q ab und gehen rein. Die Tickets sind mit Strichcode, damit haben wir nicht gerechnet, an den Drehkreuzen kommt uns auch schon jemand zu Hilfe. Die Umkleidekabinen werden extra aufgeschlossen und so können wir alles dort lassen, Nr.12 wird abgeschlossen. Viele Leute sind im Wasser oder sonnen sich auf den Stegen, ganz schön voll eine Stunde vor Schließung. Wir gehen ins Wasser, kalt ist es an den Füßen, jetzt bloß kein Theater, mit einem Satz rein ins Wasser, ui ist das warm! Je weiter wir rausschwimmen, um so wärmer wird es, so allmählich stellen wir fest, daß man hier nicht unter gehen kann. Tina möchte mal abtauchen, kommt aber alleine nicht runter, ich muß sie runterdrücken. Als sie hochkommt, sagt sie, daß es unten noch viel wärmer sei. Ich wage keinen Versuch, Brillenträger halt. Um halb sechs ertönt eine Schelle und das ganze Bad ist am Pfeifen und Buhen. Viele schwimmen zurück, wir auch. Erst jetzt sehen wir, daß in einem Ruderboot Rettungsschwimmer sitzen. Wir trocknen uns ab und beobachten das Volk, viele haben kein Handtuch dabei und ziehen sich ihre Kleidung über die nasse Haut. Wir ziehen uns in der Kabine um und gönnen uns oben an der Straße ein Eis, so kann Tina ihre Haare in der Sonne trocknen. Da ertönt die Schelle ein zweites Mal, diesmal Buhen die Leute wieder. Wir sehen viele Menschen aus dem Bad ins gegenüberliegende Heilbad laufen, nur im Bademantel.


Wir drehen noch eine Dorfrunde und gehen einkaufen.


Am Abend entschließen wir uns zu einem weiteren Tag hier in Sovata, wir wollen noch einmal schwimmen gehen, nur dann etwas eher.

die Wassertemperaturen:
0,25 m 22°
0,50 m 25°
1,00 m 27°
1,50 m 30°
2,00 m 33°
2,50 m 36°
3,00 m 38°
3,50 m 41°


Freitag, 08.07.
Beim Frühstück wird es uns in der Sonne zu warm und wir flüchten in den Schatten, morgens um 11 Uhr schon 25 Grad. Gegen Mittag fahren wir in die Berge bzw. in den Wald, dort ist es kühler. Wir treffen auf Waldarbeiter, sie haben Pferde mit Ställen, Hütten sehen wir auch, sie bleiben wohl im Wald.
Die Skistation „Pioana Repasad“ mit einem Sessellift, es geht auf 1252 m.




In Sovata biegen wir nach rechts ab, die 13D/153 schlängelt sich schön am Fluß entlang, kurz vor Eremitu biegen wir rechts ein, Richtung Mustang Camping, auch hier zeigt uns die Karte einen schmalen Weg in die Berge. So folgen wir dem Flüßchen Nirajul Mare und stehen in einer Sackgasse. Na klar, Karte lesen muß man auch, also fahren wir zurück und biegen links ab nun entlang dem Nirajul Mic. Wir fahren weiter und überholen ein Pferdefuhrwerk, man winkt freundlich. Dann kommen wir an einer Behausung vorbei, ein Bretterverschlag mit Folie bespannt, eine Frau steht draußen und kocht. Dann sehen wir viele eingeferchte Schafe und Ziegen. Unsere Fahrt wird durch weiches matschiges Erdreich gestoppt. Eine Weiterfahrt wird schwierig, der Reifen setzt sich sofort zu, aber stehen bleiben ist auch nicht gut, weil die Anfahrt noch schwieriger ist und rutschiger.



Ich höre etwas auf mich zu kommen, ein 40 Tonner Kipplaster, er quält sich langsam an mir vorbei, kein Wunder, daß der Weg so aussieht. Tina steigt ab und läuft ein paar Schritte voraus, sie kommt zurück und meint, daß es gehen könnte. Ich dreh aber lieber um, wer weiß wo der LKW lang fuhr und wie es noch aussehen könnte, und nicht vergessen mein Knie, das von Tag zu Tag besser wurde. So drehe ich langsam um, bei Tina geht es besser, der Sahara3 ist hier der bessere Reifen. Die beiden Kutscher vom Pferdefuhrwerk kommen vorbei und grinsen uns an, auch sie sind hier besser dran. So fahren wir zurück und sehen noch einen Nomaden-Campingplatz, auf dem nichts los ist und ein Büdchen mit Klimbim mitten im Nichts. In der Stadt füllen wir unsere Lebensmittel auf. Wir packen den Rucksack und gehen zum See, 2 km stetig bergauf, alles bestens. Nach einem Kilometer kommen schon die ersten Verkaufsstände, Pensionen, Restaurants und Hotels. Auch hier wird fürs Parken am Straßenrand abkassiert. Wir erreichen den Lacul Ursu, heute ist es noch voller, kein Wunder bei diesem Wetter. An der Kasse ist eine kleine Schlange, da der Eintritt ab 16 Uhr günstiger ist (15 statt 20 Lei), heute ist uns alles vertrauter, wir checken ein, der nette Helfer von gestern erkennt uns wieder und schließt eine Kabine für uns auf, heute haben wir die Nr.4 . Auf der Bank finden wir heute kein freies Plätzchen und so breiten wir unser Handtuch auf den Holzplanken aus und gehen ins Wasser. Es kommt uns kühler vor, obwohl es heute viel wärmer ist, wir aber auch durch den Marsch. Wir genießen die Zeit im Wasser und bemerken gar nicht wie schnell die Zeit vergeht.



Pünktlich um 17:30 Uhr ertönt die Schelle und wieder buht das ganze Bad, doch kaum jemand schwimmt zurück. Heute möchte jeder den Badespaß bis auf die letzte Minute auskosten. Da wir weit in der Mitte sind, bewegen wir uns nun nur sehr langsam zurück, das Ruderboot der Rettungsschwimmer treibt die Schwimmer heute eher aus dem Wasser. Um zehn vor Voll verlassen wir den Pool und trocknen uns ab. Auch heute wieder das gleiche Schauspiel, viele Menschen haben keine Kleidung zum Wechseln dabei und die Jeans über die nasse Unterbuchse, manche sind auch komplett bekleidet ins Wasser gestiegen, wie wir an der Straße beobachten können. Im Bad fiel uns auf, daß Tina die einzige ist, die einen Badeanzug trägt, selbst ältere und fülligere Damen nicht, alle sind hier im Bikini.
Eigentlich wollten wir am See zu Abendessen. Wir haben die Qual der Wahl und entscheiden uns für ein Lokal, in dem Live-Musik mit einer Orgel gemacht wird, den Typen habe ich gar nicht gesehen, ach egal. Wir setzen uns an einen Tisch und studieren die Karte. Upps, ich bin bestimmt nicht knauserig, aber fast das Doppelte für eine Pizza, als unter in der Stadt, nee! So gehen wir mit knurrenden Mägen die zwei Kilometer runter in die City und kehren in die uns bekannte Pizzeria ein. Unser Tisch ist noch frei. Das Essen war wieder einmal super, nach dem Nachtisch sind wir satt und zufrieden zum Platz zurück gegangen.
 
Endlich ein wenig Zeit gefunden deinen wundervollen Bericht zu lesen. Wow!
 
Bin schon neidisch. Irgend wann mache ich das auch mal. Top Bericht.
 
Es geht weiter nach Arieseni. Wir kommen super schnell vorwärts, auch wenn die 75 sehr kurvig ist, sogar ein Stückchen Autobahn ist dabei. Heute ist es wieder sehr warm und an manchen Stellen rutscht der Reifen auf den Bitumenflecken weg, sodaß mir das Wedeln auf der kurvenreichen Strecke wenig Freude bereitet. Tina hingegen hat keine Probleme damit und denkt sich, ich wäre schon platt von der Hitze und fahre deshalb so vorsichtig.



Wir kommen am Campingplatz an, ein Gatter ist vor der Einfahrt und so fahr ich erst einmal vorbei. An einer geeigneten Stelle halten wir an, ich drehe um und fahr zurück, da sehe ich auch schon den Platzwart auf mich zu kommen. Er begrüßt mich nett und freundlich auf deutsch und erklärt mir, daß das Tor zu sein muß, sonst läuft sein Hund auf die Straße. Der Campingplatz „Fluss-Westkarpaten“ liegt direkt an der 75 und natürlich an einem Fluß. Erwin, unser Platzwart, zeigt uns alles. Er ist Auswanderer und hatte diesen Platz zunächst für sich und seine Familie als Ferienstätte aufgebaut, und hat dann das Hobby zum Beruf gemacht oder so. Er zeigt uns den Platz und die sanitären Einrichtungen, das Haus in dem sich Dusche und WC befinden, ist um seinen Camper und Wohnwagen gebaut worden, von Außen sieht man nichts, nur wenn man eintritt, egal, wir bleiben.




Erwin ist fasziniert von unseren Motorrädern, er selbst hat eine Yamaha XJ 650, die wurde bis 1982 gebaut, seitdem hat sich einiges getan. Wir schlagen unser Zelt auf und richten uns ein. Erwin ist fast ständig an unserer Seite und erzählt uns, daß man Fluß auch schwimmen bzw. baden kann, das kommt uns sehr gelegen, da es schön warm ist. So stellt er eine Aluleiter an die Ufermauer, klettert selbst einmal herunter, um uns zu zeigen, daß es hält, dann dürfen wir hinunter. Brrr ist das kalt, aber so langsam trauen wir uns ganz hinein, Erwin macht Bilder von uns.


Als wir wieder am Zelt sind, erzählt er uns, daß hier der höchste Gipfel der Westkarpaten, der "Cucurbata Mare" ("Großer Kürbis" / 1849 m) sei, und daß wir mit unseren Motorrädern bis ganz nach oben fahren könnten. Tina ist von dieser Idee gefesselt und so fahren wir los, immer den Gipfel im Auge. Der Weg bietet alles was man sich so vorstellen kann, nur keinen tiefen Matsch. Immer wieder halte ich kurz an, um Bilder zuschießen.





Das letzte Stück ist schon recht steil und hat viele kleine und große lose Steine. Ich bin die ganze Zeit fast nur im Stehen gefahren, der Boxer macht im zweiten Gang fast alles mit und kündigt sich früh an, wenn er nicht mehr mag, Dank Hechlingen ist das Kupplungsspiel mit zwei Fingern kein Problem mehr. Mein linker Spiegel ist nach oben gedreht, sodaß ich während der Fahrt immer ein Auge auf Tina habe. Als wir oben ankommen, haben wir einen fantastischen Ausblick und eine super Fernsicht. Unterhalb vom Sendemast sind ein paar Zelte aufgeschlagen, sogar zwei rumänische XT-Fahrer gesellen sich dazu. Mit so einer leichten XT, noch dazu TKC 80 aufgezogen, da kann hier doch jeder hoch, lach.




Die Abfahrt macht genauso viel Freude und Spaß wie die Auffahrt, wobei uns manche Stellen bergauf steiler vorkamen als bergab. Diese Bergfahrt war einfach nur geil, schade daß es von dieser Sorte nicht mehr gibt. (46.441095, 22.686764)





Wir bereiten unser Abendbrot auf dem Campingplatz zu und sprechen mit den anderen Gästen über die Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung.




80 km über Stock und Stein, Feldwege und „Autobahnen“, Pietroasa – Boga – Padis – Smida – Poiana Horea, unser Getränkevorrat schwindet bei dem Wetter schneller als uns lieb ist, kein Laden oder Tankstelle weit und breit, wir sind im Padis-Nationalpark, so füllen wir unsere leeren Flaschen an einer der vielen Bergquellen auf.


Wir kommen auf die Straße 1R, hier erwartet uns ein Hagelgewitter, aber so richtig und wir haben kein Regenzeug dabei. Die Temperatur ist jetzt sehr angenehm und das nasse Leder wird ruckzuck wieder trocken. Jetzt heißt es schnell zurück zum Campingplatz, nicht trödeln, denn die nächste Gewitterfront ist schon in Sicht. Kleinere Bäche und einige größere Pfützen haben sich schon gebildet. Als wir allerdings auf dem Platz ankommen, ist alles trocken, nein hier hat es nicht geregnet, selbst die Front zieht hier vorbei, Glück gehabt. Es ist schon wieder sehr spät, wie die Zeit doch vergeht, daher gibt es nur Brot mit Wurst, dazu Baumkuchen.




Morgens um halb zehn ist schon mächtig warm, 25°C, wie mir die Anzeige an der Hauswand verrät. Auch heute fahren wir wieder die 75 ins Tal hinab, dabei erhaschen wir immer wieder einen Blick auf unseren Gipfel. Im Tal (200m/NN) sind es 40°C, zu schnell zu warm. Den Gipfel mit dem Sendermast sehen wir auch noch nach 1½ stündiger Fahrt, aber er wird immer kleiner.



Irgendwo auf der 79A halten wir an einer großen Wiese an, ein Fluß fließt hier parallel zur Straße, die Rast kommt gerade zur richtigen Zeit. Denn als wir weiterfahren, wird die nächste Straße (DJ708) nicht nur kleiner, sondern auch schlechter, sie wird fürs Teeren vorbereitet und der grobe Schotter ist noch nicht festgerüttelt worden. Ich finde die passende Geschwindigkeit so bei
55-60 km/h, das Vorderrad wackelt zwar stark, aber ich fühle mich sicher. Nur Tina kommt nicht klar, sie wird in meinem Spiegel immer kleiner, also halte ich an und warte. Sie ist fertig, kann und möchte hier nicht so schnell fahren, obwohl das große Vorderrad der Dakar ihr hilft. Wir fahren langsam weiter. Nach wenigen Kilometern wird die Straße besser und ab der Paßhöhe ist sie sogar neu geteert, nur in den Kehren fehlt der Asphalt, hier wird die Drainage noch instand gesetzt.


Die Abfahrt ist wunderbar mit vielen geschwungenen Kurven. Am Abzweig zur DN7 halten wir auf der Ecke an einer Tanke an, füllen die BMW´s und unsere Wasservorräte auf. Die DN7 führt direkt durch Arad nach Nadlac zur ungarischen Grenze, um dann weiter nach Mako zum Kapellchen zu kommen. Geplant war Arad südlich zu umfahren, aber bei mittlerweile 46°C wollte ich lieber auf der großen Straße bleiben und durch die City fahren, als über kleinere Sträßchen mit schlechtem Asphalt. Kaum erreichen wir die Vorstadt stehen wir auch schon im Stau, na toll. Einer von drei recht huckeligen Bahnübergängen bremsen den Verkehr ein, warum nur? Auf den Umgehungsring ist ein größerer Stau, viele Autos stehen still, so fahren wir durch die City, denn hier sind 7,5-Tonner verboten, und so umgehen wir den Stau, alles richtig gemacht.


Als wir Arad verlassen, halten wir an einer Tanke. Der Verkaufsraum ist angenehm temperiert, nicht zu kalt, wie sonst und so machen wir hier eine längere Rast mit Hefeteilchen, Latte Macchiato, Eis, Fanta Lemon und Wasser wird auch noch aufgefüllt. Als wir zu den Mo´s gehen, ist es extrem schwül und duster -> Gewitterluft! Wir fahren weiter zur Grenze, 40 km vor dem Ziel sehe ich am Horizont einige Blitze, es sieht nicht schön aus. So quälen wir uns bei immer noch 30 Grad in die Regensachen, puuh. Bis Nadlac kommen ein, zwei Tropfen und mehrere Blitze runter. Am Grenzübergang reihen wir uns hinter drei rumänischen Fahrzeugen ein. Die Zöllnerin, ein junges Ding, möchte unbedingt unsere Pässe sehen, okay, nur kann ich direkt vor ihr nicht absteigen, so sage ich zu ihr „One moment, please!“, werfe die Q an, um etwas vorzurollen. Da schreit die doofe Kuh mich an: „STOP! PASSPORT!“ Ich steige ab, in aller Ruhe ziehe ich meine Handschuhe aus, öffne die Jacke, greif in die Hosentasche, hol meine Börse raus, zeig ihr die Pässe, sie schaut in unsere Gesichter dann in die Pässe, die Helme haben wir immer noch auf. Ich bekomme die Ausweise zurück, stecke alles wieder ein und ziehe ich extrem langsam wieder an, Ordnung muß sein, schließlich siehts nach Regen aus und wer will schon naß werden. Währendessen kommt schon ein Kollege aufgeregt zu uns rüber, denn hinter uns hat sich jetzt schon eine kleine Autoschlange gebildet, aber ich bin noch nicht so weit und Tina bewegt sich auch nicht, obwohl sie dazu aufgefordert wird.
Noch 21 km bis zum Campingplatz, aber die werden heftig: Über uns ergießt sich ein Gewitter, sodaß die Straße, mal wieder, voll Wasser steht, die entgegenkommenden Autos spritzen uns voll, bäh! Die Temperaturanzeige im FID sinkt von 5 auf 3 Balken ab. Nach 20 Minuten war alles vorbei, in Mako reißt der Himmel auf und wir fahren fast trocken auf den Campingplatz. Unser Kapellchen ist noch frei, alle anderen sind ausgebucht, Glück gehabt. Als die Bikes abgeladen sind, scheint die Sonne, so geht’s denn erst in die Solardusche und dann in den Pool, der vor zwei Wochen noch nicht gefüllt war. Herrlich diese Abkühlung! Den Abend lassen wir bei Nudeln mit Soße und Bierchen ausklingen. Ach ja, wir stellen die Uhren wieder zurück auf MEZ, vorher OEZ – eine Stunde vor. So ist es dann schon um 20:50 Uhr dunkel, gegen halb zehn erhellen Blitze den Nachthimmel.
 
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