Die Scrambler ist klar weniger knackig am Gas und in der Beschleunigung. Hat ja statt 85 auch „nur“ 73 PS.
Kultur hat sie dagegen viel. Allein der wunderbare luftgekühlte V-Motor anstelle des wassergekühlten Paralleltwins. Das sind Musik in den Ohren und feine Vibrationen des Motorlebens. Die zwei F-GSse haben mich 13 Jahre und 120 tkm begleitet und liefen wirklich extrem zuverlässig. Letztlich fehlte mir aber die Seele des Motorrads.
Mit der Scrambler knüpfe ich an meine alte R 100 GS an, allerdings auf dem technischen Stand der Zeit.
KurvenABS, hydraulische Kupplung (für meine Arthrose geplagten Daumen), aber ohne diesen ganzen technischen Schnickschnack wie ESA, TRC, etc. was mir nicht fehlt.
Das Motorrad ist gut 20 kg leichter als die F-GS. Das zählt für mich!
Elastizität - was ist das? Ob ich schaltfaul fahren kann? Geht so. Da ist mir kein Unterschied aufgefallen.
Letztlich sind Entscheidungen für oder gegen ein Motorrad doch eher emotional als völlig rational. Das, was ins Fahndungsraster passt, wird groß und wichtig, das, was nicht passt, wird klein gedeutet.
Dass ich mal statt eines 21er Vorderrades ein 18er akzeptabel finden würde, hätte ich nicht gedacht. Immerhin gibt es von Pirelli den Scorpion Rally Str in der passenden Größe, so dass ich auf die gewohnte Optik nicht verzichten muss. ;-)