Tag_9
Der Tag beginnt mit einem schönen Frühstück. Man merkt, daß wir im Norden Spaniens sind. Es gibt die verschiedensten Sorten von Wurst und auch beim Käse ist die Auswahl groß. Gerne würde man alles einmal durchprobieren. Aber das Motorrad fährt schon jetzt an der Grenze seiner Zuladung.
Gut gestärkt beginnen wir den Tag.
Auch für den heutigen Tag haben wir drei Alternativen geplant.
Eine würde erst in den Norden über Frankreich und dann wieder in den Süden zu unserem nächsten Zwischenziel führen.
Bei der Zweiten bleiben wir in Spanien und machen einen Abstecher in das Benasque-Tal.
Dann gibt es noch die Variante von Tour zwei. Hier geht es in ein Tal oberhalb von Chia hinüber nach Plan allerdings mit einer Offroad Einlage.
Wir entscheiden uns für Tour 2 mit der Option 3.Wir verlassen Sort in Richtung Südwesten die Landschaft wirkt rau und zerklüftet.
Der Wasserreichtum überrascht einen doch.
Nach dem Sommer sind einige Speicher aber auch schon arg gelehrt.
Über den Coll de Espina und den Coll de Fadas geht es Richtung Castejón de Sos. Die Passstraße beginnt ganz vielversprechend einige Serpentinen die uns hinaufführen, dann aber gibt es kaum noch Kurven aber eine lange Rampe die bergan führt.
Den Abzweig ins Tal verpassen wir fast. In engen Kehren geht es bergauf, leider ist die Straße von übelster Qualität. Schlagloch reiht sich an Schlagloch. Zudem steht die Sonne so ungünstig, daß man die Löcher nicht sieht. Im Stehen fahren verbessert dann die Sicht. Irgendwann wird die Piste schmaler und besser.
Auf der anderen Talseite können wir ab und an den Weg zurück aus dem Tal erkennen. Wir fahren aber weiter bis an den Punkt wo es nicht mehr weiter geht. Irgendwie hatten wir uns das schmaler und enger vorgestellt.
Unten im Tal gibt es ein Luxusresort und sehr viel Verkehr. Von dort aus lassen sich aber bestimmt die umliegenden Berge erwandern.
Wir drehen dann aber, um das Tal auf der nördlichen Route zu verlassen.
Den Abzweig für Plan B lassen wir erst einmal rechts liegen, wir müssen Sprit bunkern.
An der Tankstelle, mit grosser Landkarte an der Wand, treffen wir zwei deutsch sprechende KTM Fahrer.
Wir kommen ins Gespräch und unterhalten um über gefahrene und geplante Routen. Die beiden wollen die Tour hinüber nach Plan wagen. Eine Frage überrascht mich dann doch, die beiden KTM haben Probleme mit der Kühlung. Ok, das Thermometer zeigt 34°C, aber der Lüfter läuft bei der Twin so gut wie nie an. Das erstaunt die beiden wiederum, wo wir doch zu zweit mit Gepäck fahren. Naja bei großer Hitze bleibt unsere ja leider ganz stehen (Benzinpumpe / Lichtmaschine)
Wir entscheiden uns dann den beiden nicht zu folgen. Wir haben die Entscheidung nicht bereut. Denn zwischen Castejon de Sos und Campo folgt die Strasse einer engen Schlucht.
Es herrscht wenig Verkehr und dort ist es auch viel kühler.
An überholen braucht man aber auch nicht zu denken.
Nach ca. 20km öffnet sich der Canyon und wir verlassen die Schlucht.
Da wir gut in der Zeit liegen können wir uns einen kleinen Abstecher leisen. Wir verlassen die geplante Route und fahren auf kleinsten Sträßchen unserem Ziel entgegen.
Als wir an einem Hang eine Kirche entdecken folgen wir dem Weg dorthin. Leider wird uns der Zugang aber verwehrt. Ein schöner Platz für eine Pause ist es aber trotzdem.
Wir fahren nicht zurück auf die ursprüngliche Route sondern folgen der Alternative die uns unsere Susi anbietet. Wie so oft hat sie den richtigen Riecher. Die Straße ist schmal aber sehr gut zu fahren. In dieser Gegend gibt es an jeder Ecke ein Kloster, eine Kirche oder wenigstens eine Kapelle.
Wir befinden uns auf einem Zweig des Jakobswegs. Irgend wann kommen wir wieder auf die geplante Strecke. Wir sind nur noch wenige Kilometer von unserer nächsten Unterkunft entfernt. Die Route führt durch die Anisclo-Schlucht.
Diesem Canyon kann man nur aus einer Richtung befahren werden. Glück gehabt, die Recherchen haben sich gelohnt, wir stehen auf der richtigen Seite. Die Schlucht ist teilweise so eng das man den Himmel nicht sehen kann.
Wir haben niemanden vor oder hinter uns, so können wir die Fahrt genießen.
Das Navi meint es wären nur noch 10km bis zur nächsten Unterkunft.
Langsam zweifeln wir an dieser Auskunft. Hoch über der Schlucht kann man ein Gebäude erkennen. Aber da führt bestimmt unser Weg nicht hin. Was bleibt uns über als weiter der Route zu folgen. Dann geht es auf einmal in engen Serpentinen den Hang hinauf, genau auf das einsame Gebäude zu, was wir schon vor einiger Zeit erahnt haben.
Wir passieren das Ortsschild von Nerin, und stehen kurz danach vor unserer Unterkunft für diese Nacht.
Die Anfahrt von unserem Balkon aus.
Für die Statistik.
