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An´s Ende der Welt ( Tagebuch)

Klaus

Der Chef
Admin
Registriert
1 September 2013
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3.664
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583
Ort
Recklinghausen
Website
www.junkert-optometrie.de
Modell
  1. Honda AfricaTwin
Modelljahr
2020
Ans Ende der Welt (ein 21Tage,Tagebuch)

In diesem Jahr (2014) ergab es sich, daß aus familiären Gründen „die beste Sozia von allen“ nicht
mit in den Sommerurlaub fahren konnte! Was mich zum einen traurig stimmte, zum anderen
aber die Möglichkeit bot, mal eine Tour zu fahren, die ich ihr nie zugemutet hätte!
Schon lange, wenigstens seit Harpes „ Ich bin dann mal weg“, schwirrte mir der Jakobsweg im
Kopf herum. Also war die Gelegenheit günstig, so eine Tour mal anzugehen!
Schnell war im Netz der Treck eines Holländers gefunden, der mir als Anhaltspunkt für die
Tourenplanung dienen sollte!
Der erste Routenplan hätte mich südlich von Dortmund über Köln; Aachen, Holland, Belgien
entlang der französischen Küste nach „Saint-Jean-Pied-de-Port“ geführt. Allerdings wären auf
dieser Strecke die Kreisverkehre die motorradfahrerischen Höhepunkte gewesen! So was kann
auch nur ein Holländer planen!
Also noch mal von vorne planen. Frankreich ist viel zu schön um nur gerade aus zu fahren!
Ich entschloß mich erst ab „Saint-Jean" dem Pilgerpfad zu folgen, soweit das möglich war , dafür
war der Treck des Ländernachbarn aber recht nützlich!
 
Zuletzt bearbeitet:
Sonntag, den 20.07.14 startete ich bei leichtem Nieselregen
Ich hatte mir als Ziel den 545km entfernten Lac Du Der-Chantecoq ausgesucht. Um erst mal
Meter zu machen, fuhr ich bis Bittburg die A1 und ab da nur noch schön über Land.
Mein Weg führte mich auf der luxemburgischen Seite entlang der Mosel bis ins Dreiländereck
D-L-F , dann über Terville nach Verdun und dann über unendlich gerade Straßen zum Lac Du
Der-Chantecoq.
Der Camping de la Plage hatte eine nette Bar, in der ich mit zwei Boxertreibern ( 2 Ventiler) aus
der Pfalz das erste Bierchen zischen lassen konnte. Leider gab es aber weit und breit kein
Restaurant und keinen Lebensmittelhandel, so das ich schon am ersten Tag meine Notration
aufbrauchen mußte. Mit einer guten Flasche Riesling und der lustigen Gesellschaft der
Boxerfahrer beendete der Abend regnerisch!



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Montag, den 21.07.14 ( 402 km)
Ich wache um 6.00 Uhr auf, es ist trocken und warm, das Zelt aber pitschnaß.
Um 8.00 Uhr stand ein Bäckerwagen mit frischen Baguette und Croissant am Campingeingang. Also frühstückte ich erst mal in Ruhe!
Um 10.00 Uhr ist das Zelt endlich trocken verpackt und es geht weiter, bei warmen 25° und vielen Wolken in Richtung Loire .
In Beaulieu-Sur-Loire überquere ich den Fluß und werde von einem heftigen Regenschauer überrascht. Ich kann mich noch so eben,
bevor ich völlig durchnäßt bin, in ein Bushäuschen retten. Nach 30 Minuten ist alles wieder vorbei und ich fahre durch eine der schönsten
Gegenden Frankreichs entlang der Loire.
Etwa 70km hinter Orleans schlage ich mein Nachtlager, im Camping Municipal Onzain auf.
Irgendwie hatte ich mit der Wahl des Campingplätze kein Glück, wieder gab es weder Restaurant noch Supermarkt. Aber diesmal hatte ich
vorgesorgt und so gab es am öffentlichen Grillplatz zubereitete Merguez, frisches Baguette und eine Flasche Bordeaux .

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Dienstag, den 22.07.14 . (397km)
Der Tag beginnt mit Sonnenschein aber ohne Frühstück, es gibt halt keinen Supermarkt!
Dadurch bin ich aber schon um 7.30 Uhr auf der Straße. Entlang an den prunkvollen Schlössern der Loire und bald hatte ich auch eine Boulangerie gefunden, die mich mit frischen Pain au chocolat und heißem Café-au-lait versorgte. Ich folgte weiter der Loire bis Saumur, im La Pierre Chaude auf der Loireinsel gab es ein schlichtes Mittagessen. Dann verließ ich den schönen Fluß in Richtung Süden.
Über kleine, zum Teil geschotterte Sträßchen, erreichte ich den Fluß Dronne .Der Campingplatz Munizipal Saint-Aulaye liegt in einer Flußbiegung und ist somit fast ganz von Wasser umgeben.
Diesmal gab es dem Camping gegenüber eine Strandbar mit Restauration, das Abendessen und das Frühstück waren also gesichert. Hier hätte es sich gelohnt auch länger zu bleiben, aber mich rief ja der Camino de Santiago.

a.Karte 22.7 (Copy).jpg DSC03397 (Copy).JPG DSC03399 (Copy).JPG DSC03400 (Copy).JPG DSC03401 (Copy).JPG DSC03404 (Copy).JPG DSC03405 (Copy).JPG DSC03407 (Copy).JPG DSC03408 (Copy).JPG DSC03411 (Copy).JPG DSC03414 (Copy).JPG DSC03415 (Copy).JPG DSC03416 (Copy).JPG DSC03417 (Copy).JPG DSC03418 (Copy).JPG DSC03420 (Copy).JPG images (Copy).jpeg table_de_ping_pong_20131015_2083623294 (Copy).jpg
 
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Mittwoch, den 23.07.14 ( 263Km)
Ich wachte um 5 Uhr auf, meine alte Termarest bildet in der Mitte eine Riesen Beule und ist
nur noch zum wegschmeißen! Woher bekomme ich nun Ersatz?
Nach einem guten Frühstück bin ich wieder „on the road“. Aber irgendwie klappte es heute
nicht so mit der Navigation, immer wieder kam ich von der geplanten Route ab und so gurkte
ich irgendwie durchs Land. Leider hat mein Zumo die ersten 5 Tage keine Tracks
aufgezeichnet, so daß ich nicht mal nachvollziehen kann, wo ich mich da rumgetrieben habe!
Erst fuhr ich stundenlang durch Weinberge, was ja erstmals nicht schlecht ist, aber es gab
einfach kein vorankommen anschließend landete ich in Pinienwälder, auf schnurgeraden
Schotterwegen . Gegen Nachmittag landete ich sogar auf der Autobahn, die ich allerdings
nach 2 Abfahrten wieder verlassen konnte!
Ziemlich entnervt erreichte ich so gegen 16.00 Uhr den Luxuscampingplatz L´Arial 61
Avenue de Port d'Albret, 40140 Soustons, Zumindest blieben hier keine Wunsch übrig, aber
28,--€ ist auch eine Ansage oder?

a.Karte 23.7 (Copy).jpg DSC03422 (Copy).JPG DSC03423 (Copy).JPG DSC03425 (Copy).JPG DSC03426 (Copy).JPG DSC03427 (Copy).JPG DSC03427a (Copy).jpg DSC03428 (Copy).JPG DSC03428a (Copy).jpeg DSC03429 (Copy).JPG
 
Donnerstag, dem 24.07.14 ( 354 km)
Heute werde ich zum erstenmal auf den „Camino de Santiago“ treffen!
Die Landschaft wird immer hügeliger und in der Ferne kann ich schon die Pyrenäen sehen!
Gut gelaunt treffe ich am frühen Mittag in „Saint-Jean-Pied-de-Port“ ein. Hier ist der Beginn des knapp 800km langen Camino Francés!
Eigentlich wollte ich mich hier ein wenig umsehen, aber der Ort ist völlig überlaufen.
Ein Chaos aus Bussen und Autos, an jeder Ecke Andenkenbuden! Angewidert durchfahre
ich den Ort. Dabei wäre der Ort sehr hübsch, wenn der Rummel nicht wäre.
Wenige hundert Meter hinter dem Ort fahre ich dann schon parallel zum Jakobsweg und
kann die ersten Pilger, die teilweise mit viel zu großem Gepäck unterwegs sind, beim
Aufstieg zum Ibañeta-Pass beobachten!
Nach ca.10 km, schon auf der spanischen Seite, halte ich auf einem Parkplatz, an dem sich
der Weg mit der Straße kreuzt! Dort steht so etwas wie ein Imbißwagen. Ich kaufte mir eine
Cola und ein belegtes Baguette und entdecke eine recht große Kiste,an der in
verschiedenen Sprachen steht:
„Wenn Du etwas nicht mehr brauchst, dann lasse es hier. Wenn Du etwas brauchst, dann
nimm es Dir!“
Was soll ich sagen, die Kiste war voll!
So gegen 3 Uhr erreiche Ich Pamplona und quäle mich durch die Stadt, weil der Camino
dort hindurch führt und ich fahre weiter Richtung Burgos . Der Weg geht durch ein hügeliges
Land. Auf den ersten Blick sieht alles vertrocknet und braun aus, bis ich bemerke, daß es
sich um riesige Kornfelder handelt , die alle schon abgeerntet waren. Daher der verdorrte
Eindruck! So gegen 18 Uhr entschloß ich mich für diesen Tag Schluß zu machen und
errichtete mein Zelt auf dem überfüllten Camping Bañares , Santo Domingo de la Calzada.
Es gibt einen Supermarkt und ein Restaurant , das aber ausgerechnet heute geschlossen ist!
Also gibt’s Spaghetti mit Bolognese aus dem Glas!
Bei der Zubereitung überrascht mich ein heftiger Regenschauer, bei dem Versuch mein
Essen in Sicherheit zu bringen, verbrühe ich mir überflüssigerweise den linken Unterarm!
Das sollte mich in den nächsten Tagen noch quälen!

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Freitag, den 25.07.14 ( 335km)
Dieser Tag wird der Tag der großen, prunkvollen Städte und der Schotterstrassen!
Mein Weg führt mich auf kleine Straßen, die sich immer mal wieder in Schotterwege
verwandelten, immer in Richtung Westen meinem Ziel entgegen. Gestern und heute waren
nur noch sehr selten Pilger auf dem „Camino de Santiago“ zu beobachten, die übrigens alle
nur noch kleine Rucksäcke dabei hatten.
Interessant fand ich, daß fast alle Pärchen inzwischen nicht mehr gemeinsam liefen. Der
weite Weg führt wohl dazu, daß jeder seinen eigenen Rhythmus laufen muß, um die vielen
Etappen zu schaffen!
Ich fuhr durch die schöne Stadt Burgos, fast ohne anzuhalten.
Dann wurde die Landschaft hügelig bis bergig und sehr vegetationsreich, oder anders
gesagt, es war schön hier!
In einem kleinen Ort, dessen Name mir entfallen ist, rutete mich das Zumo in immer engere
Gassen und so landete ich am Ende des Ortes auf einer relativ gut ausgebauten
Schotterpiste. Mit rund 80 Sachen ging es so etwa 7 bis 8 km weit, dann kam die Navi-
Anweisung in 200m rechts in den unbefestigten Weg ab biegen. Dort war dann so etwas wie
eine Traktorspur. Da ich ja dem Treck des Holländers folgte, dachte ich mir nun, wenn der
“Van Drüben” da weiter gekommen ist, dann kann ich das auch, Ich hatte aber nicht daran
gedacht, daß der Holländer die Tour schon vor ein paar Jahren gemacht hatte und so
landete ich mitten in einem Weizenfeld! Umdrehen dachte ich nur noch, aber wie? Bei dem
Untergrund war an ein einfaches Wenden nicht zu denken und mit der vollgeladenen
Maschine hier umzufallen, war auch kein erheiternder Gedanke.
Links von mir führte noch eine Spur in ein ca. 300m entferntes Wäldchen, also hoppelte ich
im zweiten Gang, immer schön am Gas bleibend, dorthin. Dort fand am Wäldchenrand
endlich eine Stelle, in der ich in gefühlten 90 Zügen wenden konnte. Nach eineinhalb
Stunden war ich dann durchgeschwitzt wieder an der Stelle, an der ich abgebogen war! Als
ich dann mit dem Navi die Route kleiner zoomte konnte ich sehen, daß ich hätte nur
geradeaus fahren müssen, um wieder auf die geplante Route zu kommen! Auf die Idee
hätte ich auch schon früher kommen können! In den nächsten Stunden sollte so etwas noch
öfters vorkommen, aber nun war ich klüger und schaute mir die Strecke genauer an, bevor
ich abbog!
Am späten Mittag war ich dann in Leon, eine prachtvolle Stadt. Ich ließ mir aber nur Zeit für
ein kurzes Foto und besorgte mir eine neue Isomatte!
Am frühen Abend erreiche ich de Camping D Suero De Quiñones. Es ist wieder so ein
überfüllter Platz und ich muß mich irgendwo dazwischen drängen.
Ich fand nur noch ein Fleckchen Wiese auf einen Autoabstellplatz, neben einem nicht
bewohnten Wohnwagen. Aber es gab wenigstens eine Bar und was zu Essen. Der riesige
Hamburger des Hauses und eine Flasche „Tempranillo Riocha“ ließen mich dann müde auf
meine neue Isomatte krabbeln.


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Burgos DSC03448 (Copy).JPG DSC03448a (Copy).jpg DSC03448b (Copy).jpg DSC03448c (Copy).jpg DSC03450 (Copy).JPG DSC03451 (Copy).JPG DSC03452 (Copy).JPG


Leon
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Anhänge

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Samstag, den 26.07.14 ( 301km)
Galizien ist wirklich schön und das Motorradfahren macht richtig Spaß!
In dem kleinen Ort“ El Ganso“ zwingt mich eine Straßensperre in die kleinen Nebenstraßen
des Ortes, dort sehe ich zu erstenmal eines dieser berühmten Refugios. Sieht aus wie eine
Hippiebehausung aus den frühen 70ern, überall bunte Tücher und aufgehängte Wäsche!
Ohne anzuhalten fahre ich vorbei, aber an der nächsten Ecke verhindert eine Prozession
meine Weiterfahrt. Eine metergroße Heiligenstatue wird durch die Straßen getragen und ein
paar hundert Menschen folgten. Ich parke meine F800gs neben einer Honda Deauville, mit
dessen Fahrer ich sofort ins Gespräch komme. Ein Spanier aus dieser Gegend, der gut
Deutsch mit einem holländischen Akzent spricht. Der freundliche Biker erklärt mir, daß es
sich um eine Prozession zu Ehren des Heiligen Jakobus handelt. Macht ja auch Sinn am
Jakobsweg! Er erzählt voller Stolz von seiner galizischen Heimat und empfiehlt mir, am
höchsten Punkt der Gegend am „ Cruz de Ferro“ unbedingt anzuhalten! Dem bin ich dann
auch nach gekommen. Übrigens sind hier auf den letzten 300km, je näher ich Santiago
komme, immer mehr Pilger auf den Camino zu sehen! Es wird wahrscheinlich nicht viele
geben, die den ganzen Weg laufen!
Gerade hier, auf der letzten Etappe nach Santiago de Compostela, verliere ich aber immer
wieder den Blick auf den Jakobsweg, weil ich meine Navigation zu sehr an der Route des
Holländers orientiert habe. Eigentlich schade, denn gerade hier auf dem letzten Stück kann
man sich der Spiritualität des Weges kaum entziehen! Nun ja, dafür war mein Weg
wenigsten motorradfahrerisch befriedigend.
Viele Kurven mit interessanten Schottereinlagen und kurz vor Santiago noch mal ein tolles Kurvengeschlängele, das einem die Zeit vergessen ließ.
Kurz vor 18Uhr erreichte ich die Altstadt von Santiago de Compostela. Eigentlich wollte ich
mir hier ein Hotel suchen. Aber die Altstadt ist so eng das ich das Motorrad außerhalb auf
einem Parkplatz hätte lassen müssen und so entschloß ich mich doch, wieder zu campen!
Camping As Cancelas liegt auf einem kleinen Hügel und 4 km von der Innenstadt entfernt,
also auch noch gut zu Fuß zu erreichen! Der Platz ist gut ausgestattet und hat ein
hervorragendes Restaurant.
Hier hatte ich das beste Abendessen der bisherigen Reise!

a.Karte 26.7 (Copy).jpg DSC03456 (Copy).JPG DSC03457 (Copy).JPG DSC03457a (Copy).jpg DSC03458 (Copy).JPG DSC03458a (Copy).jpg DSC03459 (Copy).JPG DSC03460 (Copy).JPG DSC03460a (Copy).JPG DSC03461 (Copy).JPG DSC03463 (Copy).JPG DSC03463a (Copy).JPG DSC03464 (Copy).JPG DSC03466 (Copy).JPG DSC03468 (Copy).JPG DSC03469 (Copy).JPG DSC03470 (Copy).JPG DSC03471 (Copy).JPG DSC03473 (Copy).JPG DSC03474 (Copy).JPG DSC03475 (Copy).JPG DSC03476 (Copy).JPG DSC03477 (Copy).JPG DSC03478 (Copy).JPG DSC03479 (Copy).JPG DSC03481 (Copy).JPG
 
Sonntag, den 27.07.14 Santiago de Compostela
Nach einem Pulverkaffee und 2 von diesen furchtbaren spanischen Croissants mache ich
mich frohgemut auf den Weg zur Kathedrale von Santiago. Vier kilometer sollte man in einer
halben Stunde schaffen, aber ich hätte das Navi mitnehmen sollen, denn ich fand die Altstadt
mit der Kathedrale erst nach eineinhalb Stunden, ich hatte mich in den Ausläufern der
Altstadt total verlaufen!
Dafür war dann aber die Atmosphäre der Stadt um so beeindruckender. Hunderte ja
vielleicht sogar Tausende von Pilgern mit ihren Rucksäcken belebten die Stadt. Vor der
Kathedrale türmten sich die Rucksäcke und die Kirche war gerammelt voll. Es wurde gerade
eine Messe gehalten, war ja Sonntag, deshalb verkniff ich mir das fotografieren im Inneren.
Tief beeindruckt umrundete ich den Innenraum.
Es zählte mehr als 20 besetzte Beichtstühle an denen Schilder hingen in welchen Sprachen
man dort beichten konnte! Natürlich waren fast alle europäischen sprachen, aber auch
exotisches wie Japanisch oder Arabisch, vertreten!
Danach durchstreifte ich die Altstadt, stöberte in verschiedenen Geschäften, gönnte mir ein
opulentes Mahl und fuhr müde vom vielen laufen. Deshalb leistete ich mir ein Taxi zurück
zum Campingplatz. Am Abend besuchte ich noch einmal das tolle Restaurant auf dem
Camping und freute mich auf den nächste Tag, denn dieser, sollte mich zum Ziel meiner
Reise bringen, „Kap Finisterra“ das Ende der Welt.


DSC03481a (Copy).JPG DSC03481b (Copy).JPG DSC03482 (Copy).JPG DSC03482a (Copy).jpg Anhang anzeigen 5605 DSC03484 (Copy).JPG DSC03484a (Copy).jpg DSC03485 (Copy).JPG DSC03486 (Copy).JPG DSC03487 (Copy).JPG DSC03488 (Copy).JPG DSC03488 b (Copy).jpg DSC03488a (Copy).jpg DSC03489 (Copy).JPG DSC03489a (Copy).jpg DSC03490 (Copy).JPG DSC03491 (Copy).JPG DSC03492 (Copy).JPG DSC03493 (Copy).JPG DSC03494 (Copy).JPG Santiago-de-Compostela-Pilger-nach-der-Ankunft-am-Obradoiro-Tipp (Copy).jpg
 
Montag, den 28.07.14 ( 267km)
Kaffee trinken , Zelt abbauen , Zigaretten besorgen und so gegen halb zehn bin ich wieder
unterwegs! 5 Km hinter Santiago leuchte die Warnlampe für den Hauptscheinwerfer auf, kein
Problem, hab ja Ersatz dabei, dachte ich , aber leider stellte sich heraus, daß meine
Ersatzlampe die Rüttelei auf den Schotterpisten nicht überlebt hatte.Leider hatte erst die
dritte Tanke einen H7 Birne.
Die Straßen zum Cap Finisterre waren nett zu fahren und der erste Blick auf die
wettergeprägte Küste war schon beeindruckend! Der Ort Fisterra ist ein kleiner Ort, der zwar
vom Tourismus geprägt ist, aber immer noch eine gemütliche Atmosphäre ausstrahlt.
Aber mich zieht es weiter den Berg hinauf zum westlichsten Punkt Europas.200m vor dem
Leuchtturm endet die Straße auf einem Parkplatz. Ich fahre ganz nach vorne und parke mein
Moped direkt neben dem Andenken Shop, den es hier natürlich auch gibt. Also kaufe ich erst
einmal einen Aufkleber für die Koffer! Als ich herauskomme, hält ein deutsches Pärchen mit
einer 650 V-Strom auf dem Parkplatz! Endlich mal jemand zum Quatschen. Die beiden
waren mit einem Wohnmobil unterwegs und hatten die V-Strom der Frau nur als Beiboot
dabei. Er führe zu Hause aber auch eine F800Gs und so hatten wir viel Geprächsthema und
liefen gemeinsam zum äußersten Zipfel des Cups.
Wenn man so auf die schier unendliche Weite des Atlantiks schaut, kann man schon
verstehen, daß die alten Römer dachten, sie wären am Ende der Welt!
Im Leuchtturm gab es ein Museum das die häufigen Schiffsunglücke an dieser Küste
dokumentierte.
Nicht umsonst heißt diese Küste “ Costa del Morte”
Nach 2 Stunden verließ ich die Beiden wieder und fuhr entlang an phantastischen Stränden
und einem extrem kleinen und steilen Paß zum Stausee “Encoro de santa Uxia”.
Auf winzigen, kurvenreichen Straßen wuselte ich nun Richtung Innenland. Irgendwie forderte
der Weg soviel Aufmerksamkeit, daß ich immer wieder von meiner geplanten Route abkam
und mich mehr als einmal zur Navigations Improvisation zwang!

Hätte ich doch nur in Fisterra eine Mittagspause gemacht, denn in dieser abgeschiedenen
Gegend gab es weder Bar noch Supermarkt, von einem Restaurant ganz zu schweigen!
Notgezwungen bestand mein Mittagessen aus einem Rest Pumpernickel, der noch im Vorrat
war und einer 0,33l Flasche Cola!
So gegen 18 Uhr erreichte ich den kleinen, aber netten Campingplatz “Playa Fluvial de
Maceira” am Rio Tea . Ich erfrischte mich erst ein mal im Fluß und beendete den Abend in
der Bar des Campingplatzes!

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Dienstag, den 29.07.14
( 558 km)
Über diesen Tag gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Um 9 war ich schon unterwegs die
ersten 200 Km waren recht schön zu fahren, immer wieder begegneten mir andere Teile des
“Camino de Compostela”. Einzig zu erwähnen bleibt Pilgerort “ Puebla de sanabria der recht
nett anzusehen war und mich zu einer Kaffeepause einlud! Dann folgten elend große
Ebenen, auf denen es gefühlte Stunden geradeaus ging, so daß ich mit 110 km /h durch die
Felder flog, um voran zu kommen!
Nach über 500km hatte ich keine Lust mehr und baute mein Zelt, auf dem etwas herunter
gekommenen Camping El Acueducto bei Segovia, auf. Die Bar hatte nichts zu essen und
der zugehörige Laden nur wenig Auswahl . Ich kaufte dann eine überteuerte Flasche Wein
und eine Dose Ravioli!

a.Karte 29.07 (Copy).jpg DSC03529 (Copy).JPG DSC03530 (Copy).JPG DSC03531 (Copy).JPG DSC03532 (Copy).JPG DSC03533 (Copy).JPG DSC03534 (Copy).JPG DSC03535 (Copy).JPG DSC03536 (Copy).JPG DSC03537 (Copy).JPG DSC03538 (Copy).JPG DSC03539 (Copy).JPG DSC03539a (Copy).jpeg DSC03539b (Copy).jpg DSC03539c (Copy).jpg
 
Mittwoch, den 30.07.2014 ( 394 km )
Morgens um halb acht verlasse ich den ungastlichen Ort und kaufe mir irgendwo unterwegs
in einem Supermarkt ein Frühstück und ein wenig Obst!
Kurz darauf komme ich in die Sierra de Guadarrama. Was soll ich sagen, wunderschön und
ein motorradfahrerischer Genuß. Dieses kastilische Scheidegebirge, unmittelbar nördlich von
Madrid, teilt die Landschaft in das nördliche Altkastilien und das südliche Neukastilien,.
Wenn einer von Euch einmal ins zentrale Spanien kommen sollte, sollte er dieses Gebirge
auf keinen Fall ausfallen lassen!
Der Rest des Weges Richtung Saragossa ist wieder recht langweilig, endlang riesiger
abgeernteter Kornfelder, auf Singelroad ähnlichen Straßen, immer gerade aus fahrend. Im
Schnitt so 110 Km/h da ich auf diesen Straßen heute schon sehen kann wer morgen losfährt.
Unterbrochen werden diese Ebenen durch hügelige, unfruchtbare Abschnitte mit
Buschwerk.
In einem dieser Abschnitte passiert es dann. Mit 80km/h genieße ich die kurvenreiche Straße
plötzlich spring ein Reh aus einem Gebüsch und überquert 30 m vor mir den Asphalt. Ich
habe kaum Zeit zu reagieren und hatte die Bremse erst gerade mal angetippt, da folgt das
Kitz und rennt mir direkt ins Motorrad, eine Kollision war nicht mehr vermeiden und schon
hörte ich die Knochen des kleinen Wesens brechen, es muß sofort Tot gewesen sein! Das
Motorrad hat eine riesigen Schlag bekommen. Zum Glück befinde ich mich nicht in
Schräglage und kann die Maschine abfangen. Etwa 200m später komme ich zum Stehen.
Mein Herz rast und ich kann dem Kitz nicht mehr helfen, also fahre ich weiter, denn das
ganze der Polizei oder einem Förster zu melden, halte ich bei meinen Spanisch Kenntnissen
nicht für sehr sinnvoll!
Irgendwann werden dann die Felder durch große Pinienplantagen ( hier wird das Pinienharz
gewonnen ) abgelöst, aber die Straßen gehen immer noch so elendig gerade aus!
Durch den ständigen Seitenwind, der blies, seid ich in Spanien war, hatte ich nur mässigen
Schutz durch die Desierto Verkleidung und so findet eine Biene den Weg durch mein
offenes Visier, in den Helm.
Ein unangenehmes Krabbeln spürte ich an der rechten Schläfe. Natürlich gab es
ausgerechnet hier keine Gelegenheit sicher zu halten, also kutschierte ich das Tierchen noch
ein paar Hundert Meter in meinem Helm durch die Gegend. Als ich endlich einen
brauchbaren Seitenstreifen finde und der Winddruck nachließ, entschloß mich meine
Mitfahrerin doch noch, zu stechen und fiel mit zerrissenem Hinterleib auf meinen
Tankrucksack! Boah ejii, scheiß Tag, dachte ich mir und fuzzelte mir den Stachel aus der
Haut! Im den nächsten 1,5 Stunden fühlte ich dann, wie meine rechte Gesichtshälfte
langsam zu schwoll.
Für Heute hatte ich die Schnauze voll, nachdem ich seit einer Stunde durch Weinberge fuhr
und es in dieser Gegend scheinbar keine Campingplätze gab , entschloß ich mich im Hotel
zu übernachten.
Hotel Del Vino spuckte mein Navi aus , das klang zwar vielversprechend war aber, als ich
dort ankam, schon seit Jahren geschlossen! 600 m weite gab es dann aber das Truckerhotel
“Carinena”. Für 35,--€ bekam ich dort ein gutes und blitzsauberes Zimmer!. Es gab eine Bar
Ausschnitten , die hier bedienten. Sollte ich hier in einem Sündenpfuhl gelandet sein? Auf
grund meiner fehlenden Spanisch Kentnisse, werde ich es wohl nie erfahren, aber ich konnte
mich nicht des Eindruckes erwehren, daß es hier mehr als nur kulinarische Genüsse zu erwerben gab..
Im Restauran gab es dann für 11,-- € , Salat , Hähnchen , Joghurt mit einer Flasche Vino
Tinto. Alles von massiger Qualität, aber was will man für den Preis auch erwarten. Müde und
weinseelig, verzog ich mich mit meinem verschwollenem Gesicht auf mein Zimmer.


a.Karte 30.07. (Copy).jpg DSC03540 (Copy).JPG DSC03541 (Copy).JPG DSC03542 (Copy).JPG DSC03543 (Copy).JPG DSC03544 (Copy).JPG DSC03546 (Copy).JPG DSC03547 (Copy).JPG DSC03548 (Copy).JPG DSC03549 (Copy).JPG DSC03550 (Copy).JPG DSC03551 (Copy).JPG DSC03552 (Copy).JPGDSC03554 (Copy).JPG DSC03555 (Copy).JPG
 
Donnerstag, den 31.07.2014 ( 379 km )
Nach einem einfachen Frühstück zwängte ich mein „Quasimodoface“ in den Helm und
startete In Richtung Jaca, wobei ich Saragossa weiträumig umfuhr. In den Pyrenäen und
deren Ausläufern machte dann das Motorradfahren, bei strahlendem Sonnenschein, wieder
richtig Spaß.
Über den Col Du Pourtalet erreichte ich dann wieder französischen Boden. Hier war der
Himmel typischerweise wolkenverhangen. Weiter ging es über das örtchen Gourette, um
noch den Col D Aubisque und den Col de Soulorund mitzunehmen. Oben auf der Paßhöhe
war es aber bitter kalt und so nebelig das ich kaum 50m weit sehen konnte. Bei der Abfahrt
merkte ich, wie sich meine Schultern und Oberarme immer mehr verkrampften, ich war viel
zu dünn angezogen! Die Schmerzen in den Schultern nahmen derart zu , daß ich die Arme
kaum noch auf den Lenker heben konnte. Es war also Zeit für heute Schluß zu machen. In
der Innenstadt von Lourdes gibt es in einem Hinterhof einen Campingplatz
“de la Poste” . Hungrig und müde baute ich dort mein VauDe Mark II auf und machte mich
dann auf, die Einkaufsmeile zu besichtigen. Hungrig wie ich war, fiel ich der ortsansässigen
Mc Donald´s Filiale zum Opfer. Dabei hätte man hier besser die gute französische Küche
genießen sollen. Im nachhinein hab ich es auch ein bißchen bereut, es nicht getan zu haben.
Nach dem Stadtbummel setzte ich mich in das Café Leffe und gönnte mir erst mal ein
großes Leffe Bier und beobachtet das Treiben in der Stadt.
Zum Schlafen gehen war es aber noch zu früh und so gönnte ich mir noch eine gute Flache
Languedoc ohne mir ein Essen, von der verführerischen Karte, zu bestellen. Ich war ja schon
satt. Aber irgendwie scheine ich mit meinem verschwollenen Gesicht, Mitleid bei dem
äußerst freundlichem Kellner erweckt zu haben. Als ich die halbe Flasche geleert hatte,
stellte er mir plötzlich eine Flasche Ketchup auf den Tisch und schenkte mir eine Tüte
knuspriger Pommes. Ich fand das so nett , daß ich ihn nicht enttäuschen konnte und
zwängte mir die fritierte Erdenfrucht in meinen bereits gut gefüllten Bauch! Vollgefressen
und leicht weinseelig krabbelte ich in mein Zelt und schlief tief und fest bis zum nächste
Morgen!


Karte 31.07 (Copy).jpg DSC03556 (Copy).JPG DSC03557 (Copy).JPG DSC03558 (Copy).JPG DSC03559 (Copy).JPG DSC03560 (Copy).JPG DSC03560a (Copy).JPG DSC03561 (Copy).JPG DSC03561a (Copy).JPG DSC03561b (Copy).JPG DSC03562 (Copy).JPG
 
Freitag, den 01.08.2014 ( 332 Km )
Nun Da ich schon mal in Lourdes war und diese Reise ja eh schon so leicht spirituell
angehaucht war, entschloß ich mich die Grotte zu besuchen! Das Motorrad war schnell
bepackt und die Grotte nur 3 Km entfernt. Ein freundlicher Torwächter erlaubte mir die
F800GS direkt neben dem Haupteingang zu parken! Zu Tausenden strömten Menschen auf
das Gelände. Ein Troß von hunderten von Rollstuhlfahrern strömte auf die Grotte zu, um
eine Wunderheilung zu erfahren! Wenn ich ehrlich bin, dann hat mich das ganze leicht
angewidert und mir ging das Wort Blasphemie nicht aus dem Kopf.
So warf ich nur einen schnellen Blick in die Grotte und in die darauf errichtete Kirche und
macht mich dann recht schnell vom Acker!
Weiter ging es nach Sant Gourdes, dann umfuhr ich weiträumig Toulous und stieß in
Moissac auf die Tarn. Hier am Ende der Tarn ist die Gegend nicht mehr so schön wie am
Oberlauf , außerdem ließ mich heute das Wetter mal wieder im Stich und so fuhr ich von
einem Schauer zum nächsten. Wegen des schlechte Wetters entschloß ich mich dann die
Tour etwas abzukürzen und verließ den Weg entlang des Flusses. Kurz vor Albi zog dann
hinter mir eine dunkle, bedrohlich wirkende Wolkenfront auf, die mich zu dem Entschluß
brachte, an diesem Tag ein Hotel aufzusuchen!
Nachdem ich mir in der Innenstadt von Albi 3 Hotels angesehen hatte, die mir nicht gefielen,
stand ich vor dem, direkt an der Tarn gelegenen vier Sterne Hotel “ Le Moulin” . Schöner
alter Backsteinbau dachte ich und betrat das Foyer und fragte nach einem Zimmer. Der
Portier musterte mich leicht angewidert und sagte mir, daß sie nur noch superior Zimmer für
139,--€ die Nacht frei hätten. Man konnte ihm ansehen, daß er dachte, jetzt drehe ich um
und gehe wieder. “ Ist o.K.” antwortete ich und zog meine seit 6000 km ungewaschene und
verschwitzte Jacke aus. Dem Portier fielen scheinbar seine aufgaben und Pflichten wieder
ein und wollte die Jacke so gleich pfichtbesessen in Empfang nehmen. Mit einem lächeln
machte ich ihm auf englisch klar, daß er diese Jacke nicht wirklich anfassen wolle und wir
beide mußten herzlich lachen. Das Eis war gebrochen, schlagartig wurde der Mann locker
und plauderte mit mir über das Hotel und die Stadt. Als er von der guten Küche des Hotels
schwärmte, bot er mir an, für mich an diesem Abend einen Tisch zu reservieren, was ich
dankend annahm! Der Portier hatte nicht zu viel versprochen, am Abend hatte ich ein
hervorragendes Mahl auf der Terrasse mit Tarnblick, bestehend aus : einem Amuse-Gueule,
ein Capaccio mit Walnüssen , ein Joghurt Zitronen Sorbett, als Hauptgang dann Magret
de Canard ( Entenbrust) und zum Schluß noch eine hervorragende Crème brûlée.





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Samstag, den 02.08.2014 ( 346 km)
Nach einem Frühstück das absolut keine Wünsche offen ließ , startete ich an diesem Morgen
mit Sonnenschein. Es ging entlang der Tarn, leider hielt sich das Wetter nicht und ich wurde
immer wieder mit Regenschauern erfrischt! Zum ersten mal auf meiner Tour kam ich an
diesem Tag in Benzinnot, alle auf meiner geplanten Route angezeigten Tankstellen waren
entweder geschlossen oder einfach nicht mehr da! Zum Glück hatte ich den 3 Liter
Benzinkanister von TT am rechten Koffer. Ich war mir unterwegs schon unsicher, ob ich
mich nicht umsonst damit abschleppte. Jetzt brauchte ich ihn und konnte mich mit den 3
Litern noch so eben bis zu Stadt Millau retten, um die Benzinvorräte wieder aufzufüllen!
Eigentlich beginnt hier der schönste Teil der Tarn und ich wollte ursprünglich an der Tarn bis
“ Le-Pont-de-Montvert” flußaufwärts fahren, aber das Wetter wurde so schlecht, daß die
kleine kurvige Straße entlang des Flusses keinen Spaß mehr macht und so rutete ich um auf
dem kürzesten weg nach “Alba la Romaine”. Das war eine gute Entscheidung, denn nach
einer Stunde hörte der Regen auf und die Tour ging wunderschön entlang der Ardeche!
Am Nachmittag erreichte ich dann den Camping du Theatre in Alba La Romaine, hier fühle
ich mich schon fast zu Hause, weil es mich schon seit vielen Jahren immer wieder in diesen
Ort zieht!
Allerdings so voll hatte ich den kleinen Campingplatz noch nie erlebt und ich bekam gerade
noch einen der beiden letzten Plätze. Den Anderen nahmen dann 2 deutsche Frauen, die mit
einer Einzylinder BMW und einer 600ter Yamaha unterwegs waren!
In der Campingbar hatte ich dann, mit den Beiden, einen feuchtfröhlicher Abend mit
Reiseberichten und Benzingesprächen . In dieser Nacht regnete es aber in Strömen

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Sonntag, den 03.08.2014
Die Sonne weckte mich so gegen halb zehn mit einem leichten Brummen im Schädel . Als meine Hand den Zeltboden ertastet, fühlt der sich an wie der Boden eines Schlauchbootes, das ganze Zelt steht in einer riesigen Pfütze. Zum Glück ist der Zeltboden dicht geblieben. Gegen Mittag hatte ich dann wieder alles trocken und ich besuchte den Markt in Alba, der dort jeden Sonntag stattfindet!
Ich kaufte ein Glas Kastanienblütenhonig und ein paar andere Leckereien.
Eigentlich wollte ich noch zwei alte Bekannte, die sich hier niedergelassen haben besuchen, aber leider war niemand Daheim. Logisch, ich hatte mich ja auch nicht angekündigt und so verbrachte ich dann den Rest des Tages auf dem Campingplatz.

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Montag, den 04.08.2014 ( 271 km )
Eigentlich wollte ich noch einen Tag länger in Alba bleiben, aber irgendwie war mir langweilig
und so packte ich, nach einem guten Frühstück in der Campingbar, meine Sieben Sachen
und startete Richtung Osten. Südlich von Montelimar überquerte ich die Rhone, Richtung
Valreas. Irgendwo in dieser Gegend wachsen die Trauben für den berühmten Curvee
Châteauneuf-du-Pape. Der Tag war sonnig und klar immer wieder konnte ich von hier aus
schon die ersten Gipfel der Alpen sehen. Mein weg führte mich zum „Lac de Serre Poucon“
nach Briancon. Inzwischen war es 16.30Uhr und es zog schon wieder ein Gewitter auf
In „Chantemerle“, einem kleinem Skiort ca. 6 km hinter Briancon, bezog ich das Hotel Plain
Sud. Nach dem Duschen ging ich, nur mit Hemd und Hose bekleidet, zu der kleinen
Ladenzeile unterhalb des Hotels um ein wenig zu bummeln. Kaum hatte ich das letzte von
den Geschäften verlassen, brach ein heftiges Unwetter los, welches mir mein nur 250m
entferntes Hotel unerreichbar machte volle 2 Stunden mußte ich unter dem Vordach eines
Sportgeschäftes ausharren bis der regen soweit nachließ, daß ich zurück ins Hotel konnte.
Zum abend bestellte ich mir noch ein mal „Magret de Canard“ aber es erreicht bei weiten
nicht die Qualität des Essen vom Hotel Le Moulin in Albi.


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Dienstag, den 05.08.2014 (321 km )
Gut ausgeruht startete ich am Fuße der Alpenriesen, so gegen 9 Uhr um wieder einmal
einen Motorradklassiker zu fahren! Es ging über den Col du Lautaret (2058 m) zum Col du
Galibier (2645 m) dann zum Col du Télégraphe (1566 m) und den Col de l'Iséran (2764 m)
zum Col du Petit St. Bernard (2188 m) . Dann quälte ich mich durch das Aostatal um den
Tag mit dem Grand-Saint-Bernard (2473 m) zu beschließen . Den Abend ließ ich dann bei
einem hervorragenden Essen im Hotel „Le Catogne“ (CH-1937 Orsieres) ausklingen. Diese
Tour ist so schön, daß ich gar nicht viel darüber erzählen mag, wer sie noch nicht gefahren
ist, sollte es unbedingt einmal tun! Wer sie kennt, wird sie mit Sicherheit immer wieder mal
fahren wollen!
An diesem Abend erfuhr ich, durch die WhatsApp-Gruppe des Orgateams, daß ein Standort
für das 5. F-Twin-GS Treffen 2015 gefunden war und so entschloß ich mich, meine Tour zu
ändern und einen kleinen Umweg über den Harz zu machen!



a.Karte 05.08 (Copy).jpg DSC03592 (Copy).JPG DSC03593 (Copy).JPG DSC03594 (Copy).JPG DSC03595 (Copy).JPG DSC03596 (Copy).JPG DSC03597 (Copy).JPG DSC03598 (Copy).JPG DSC03598a (Copy).jpg DSC03599 (Copy).JPG DSC03599a (Copy).JPG DSC03599b (Copy).jpg DSC03600 (Copy).JPG
 

Mittwoch, den 06.08.2014 (
383 km )
Das Ziel an diesem Tag war das Hotel D´Ange im Elsaß.
Aus diesem Grund wählte ich den möglichst direkten Weg durch die Schweiz dorthin.
Den westlichen französisch sprachigen Teil der Schweiz kannte ich so gut wie nicht, so daß
ich überrascht wa,r nicht nur durch langweilige Täler zu fahren sondern doch immer wieder
über schöne kleine Pässe, die mir das Leben versüßten! Bei Roggenburg überfuhr ich die
Grenze nach Frankreich, die letzten 30 und die kommenden 20 km machten mir mit vielen
Kurven besonders Spaß.
Nach einem kleinen Ausflug in die Vogesen erreichte ich mein Ziel in Niedermorschwier.
Wie immer durfte ich mein Motorrad in die Garage stellen. Nach dem Duschen besorgte ich
mir bei dem zugehörigen Winzer (Justin Boxler) eine Flasche Riesling ( Pfoeller). Kaum
hatte ich das erste Glas geleert, bat mich die Wirtin darum, mein Motorrad etwas zur Seite zu
stellen, weil ein Schweizer Pärchen seine Harley dazu stellen wollte!
Am Abend bestellte ich mir im Restaurant D´Ange eine Schweinshaxe in Riesling Sauce mit
Spätzle, ohne Vorspeise, denn die Portionen sind in den Winzerdörfern meist riesig, dazu
gönnte ich mir eine Flasche „Grand Cru Sommerberg“ (Teuer aber umwerfend gut!)
Kurz nach dem ich die Bestellung abgegeben hatte betrat das Schweizer Harleypärchen das
Restaurant und setzte sich an den Nebentisch. Es dauerte aber nicht lange dann baten mich
die beiden, die sich als außerordentlich nett erwiesen, an ihren Tisch und ich mußte bis in
den späten Abend von meiner Reise erzählen!


a.Karte  06.08.jpg DSC03601.JPG DSC03602.JPG DSC03603.JPG DSC03604.JPG DSC03605.JPG DSC03606.JPG DSC03606a.JPG DSC03606b.JPG Anhang anzeigen 5756 DSC03606e.JPG DSC03607a.JPG DSC03607b.JPG DSC03607c.JPG
 
Donnertag, den 07.08.2014 ( 418 km )
Nach dem Frühstück ging es erst einmal zu der kleinen Boulangerie von Christine Färber,
hier gibt es die beste Konfitüre Frankreichs. Irgendwie kam ich an diesem Tag aber nicht so
richtig in Schwung und so saß ich erst kurz vor 11 Uhr auf dem Motorrad! Und fuhr auf der
„Rout de Vin“ Richtung Norden. Wunderschön ging es durch die Weinberge und die netten
Fachwerk dominierten Winzerorte. So gegen 1 Uhr mittags hatte ich allerdings erst 47 km
zurückgelegt. Da ich am Freitag im Harz ankommen wollte, mußte ich zusehen, daß ich nun
schneller vorankomme und so entschloß ich mich auf der A 35 weiterzufahren, was dann bis
Straßburg auch ganz gut ging. Leider hatten sich die straßburger Straßenbauer überlegt all
ihre Straßenmarkierungen zu erneuern, was in der Stadt zu einem Stau- Event größeren
Ausmaßes führte. Ziemlich entnervt erreichte ich die Rheinbrücke und mein Heimatland
begrüßte mich mit einem heftigen Regenschauer.
Ich fuhr dann um etwas voran zu kommen bis Heidelberg die A5 . In Schriesheim bog ich
dann in Richtung Osten ab was nach einigen Kilometern auf eine tolle Strecke durch den
Spessart brachte.
Bei Wertheim überquerte ich den Main und schlug so gegen 17 Uhr mein Zeltlager auf
Campingplatz Schönrain ca. 40 km nordwestlich von Würzburg auf.


a.Karte 07.08 (Copy).jpg DSC03608a (Copy).jpg DSC03608b (Copy).JPG DSC03609 (Copy).JPG DSC03610 (Copy).JPG
 
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